«Mit dem Zug wollten wir die Szene wiederbeleben und alle ansprechen»

«Mit dem Zug wollten wir die Szene wiederbeleben und alle ansprechen»
Eishockey: Ursprünglich wollten die Fanverantwortlichen der SCL Tigers ihre Kampagne für «Faire Fans» mit dem Fanzug dem Verband in Zürich übergeben. Daraus wurde nichts.

Dennoch war der Fanzug nach Kloten ein voller Erfolg, gibt Adrian Gerber, Fanverantwortlicher der Tigers, zu Protokoll. «Es ist alles so gelaufen, wie wir es erwartet haben. Die Tigers-Fans sind eben faire Fans und halten sich an die Regeln». Natürlich sei Gerber etwas enttäuscht, dass es mit der Kampagnenübergabe nicht geklappt habe. Seitens des Verbandes habe es dieses Jahr nicht mehr ins laufende Budget gepasst, deshalb sei die ganze Aktion auf nächstes Jahr verschoben worden. Grundsätzlich ist der Schweizer Eishockey-Verband der Kampagne gegenüber sehr positiv eingestellt, sagt der Fan- und Sicherheitsverantwortliche des Verbandes, Andreas Leuzinger. «Die Kampagne, die Langnau entwickelt hat, ist vorbildlich. Wir wollen das allen Klubs der Schweiz ermöglichen, denn faire Fans machen unter dem Strich eine ganze Menge aus. Man bedenke nur die Sicherheitskosten, die gespart werden könnten», führt Leuzinger weiter aus. Aber zurück zu den fairen Fans aus Langnau.



Zufriedene Fans im Zug

Auch der Organisator, der 25-jährige Stephan Studer, ist zufrieden mit dem ganzen Anlass. «Die vielen Stunden, die wir vom OK gearbeitet und studiert haben, haben sich auf jeden Fall gelohnt, wenn man all die zufriedenen Gesichter der kleinen und grossen Fans gesehen hat». Die Hinfahrt mit den gut 600 Fans habe reibungslos geklappt. Natürlich sei es auf der Hinfahrt ziemlich laut gewesen und das eine oder andere Bier sei geleert worden, aber die Passagiere hätten sich so benommen, wie man es von ihnen erwartet habe. Dafür gesorgt hat wohl auch die Präsenz der gut 18 Sicherheitsleute, die teilweise vom Klub, teilweise freiwillig mitgeholfen haben, den Anlass zu einer gelungenen Sache zu machen.

«Sogar der Sicherheitschef von Kloten hat uns für die vorbildliche Organisation und den gesitteten Ablauf des Fanmarschs bis zum Stadion gelobt», resümiert Studer. Finanziell wird es ein Null-Summen-Spiel geben, die Zugfahrt deckt sich mit den Billettverkäufen. Der Sicherheitsdienst war vom Klub unterstützt, eine Unkostenrechnung wird es noch für die Endreinigung der Zugswagen geben. Aber alles in allem zieht Stephan Studer Bilanz: «Wir möchten die Tradition des Fanzugs aufrechterhalten und in grösseren Intervallen wieder solche Fahrten organisieren». Auch für den Fanverantwortlichen der Tigers, Adrian Gerber, ist es durchaus denkbar, wieder ein solches Unterfangen zu unterstützen, «solange es nicht alljährlich wird und seinen Reiz verliert, helfen wir gerne mit.» Auf der Rückreise sei es dann etwas ruhiger geworden, die Fans seien nach den vielen Torjubeln doch etwas müde geworden.



14.12.2017 :: Olivia Portmann (opk)