«Jedes Kind ist als Ganzes wichtig, mit allem Drum und Dran»

«Jedes Kind ist als Ganzes wichtig, mit allem Drum und Dran»
Niederhünigen: Seit 13 Jahren ist Maja Kunz Schulleiterin in Niederhünigen. Ihre Türe stand für die Kinder und deren Anliegen immer offen. Nun tritt sie in den vorzeitigen Ruhestand.

Maja Kunz verbrachte ihre Jugendzeit in Niederhünigen. Nach dem Seminar zur Primarlehrerin führte sie die Kleinklasse in Wimmis; in Zürich absolvierte sie die Weiterbildung zur Schulischen Heilpädagogin und arbeitetet dann in Frutigen als Speziallehrkraft. In der Zeit in Frutigen hatte sie manchmal Mühe ihr Geld zu bekommen, trotzdem sie die notwendigen Formulare ausgefüllt hatte. «Ich wollte meinem Mann von meinem erarbeiteten Geld zum Geburtstag eine schöne Uhr kaufen. Die Gemeindekassierin hatte aber Ferien und ich bekam im Moment kein Geld», erinnert sich Maja Kunz. 1988 zog es sie, mit ihrer Familie, wieder nach Niederhünigen. Sie erteilte Lektionen in Integrativer Förderung in Konolfingen und Umgebung. In dieser Funktion wurde sie schon im letzten Sommer pensioniert.



Die Zeit als Schulleiterin

Maja Kunz war es immer ein Bedürfnis, ein Team für die Schule Niederhünigen um sich zu haben. Ein Team, das mit Vertrauen und Freude für diese Schule arbeitete. Das hat sie in all den Jahren auch geschafft, so dass sie jeden Tag gerne zur Arbeit gehen konnte. Sie machte sich auch für die Kulturprojekte in der Schule stark. So erinnert sie sich an das grosse Festzelt, welches für einen regionalen Anlass während einer Woche aufgestellt wurde und verschiedene Sportarten auch für die Bevölkerung angeboten wurden. Sie denkt auch gerne zurück an die Auftritt der Camerata Bern und dem Schriftsteller und kabarettisten Christoph Simon. Ebenfalls half sie gemeinsam mit Partner die Hünigenchilbi zu organisieren und durchzuführen.

Es gab auch schwere Momente in ihrer Amtszeit: Die Schliessung der Realklasse, welche die Kündigung von Lehrpersonen zur Folge hatte. «Aber auch solches kann mit der nötigen Souplesse gelöst werden. Man muss die Herausforderungen umsichtig angehen und etwas Positives daraus machen», meint sie.



Unterstützung von allen Seiten

Nach diesem Umbruch hat sie ihr Büro im hinteren Teil des Schulhauses bezogen. «Meine Türe ist immer offen und die Kinder der Basisstufe kommen oft zu mir, um ein wenig zu plaudern oder wenn sie ein Anliegen haben.» In ihrer Zeit als Schulleiterin genoss Maja Kunz grosse Unterstützung durch den Gemeinderat, die Schulkommission, die Schulinspektorin und die Eltern. Sie erklärt: «Eine Schulleitung kann nur mit einem Team etwas aufbauen, das die gleichen Ziele anstrebt. Und sie braucht von allen Seiten Unterstützung.»

Maja Kunz schätzt die Herausforderungen mit Kindern, denn jedes Kind sei als Ganzes wichtig, mit allem Drum und Dran. Die Schülerinnen und Schüler wollen mit den Lehrpersonen und der Schulleitung Beziehungen leben – dabei üben sie auch Anstand und Freundlichkeit als Grundvoraussetzung für das weitere Leben», ist sie überzeugt.

05.07.2018 :: Markus Wehner (wmb)