Schüler nutzten die Gelegenheit, um ein Stück gebürstetes Täfer - unter Mithilfe - zu montieren. / Bild: hol
Sumiswald: Am Freitag und Samstag öffneten zahlreiche holzverarbeitende Betriebe ihre Türen und zeigten, was aus Holz alles entstehen kann. Mit dabei war die Nyffenegger Holz AG.
Wie entsteht aus dem Holz unserer einheimischen Wälder ein Haus, ein Tisch, oder gar ein Alphorn? An den «Tagen des Schweizer Holzes» zeigten rund 130 Betriebe der Holzkette die verschiedenen Verarbeitungsschritte vom gefällten Baum bis zu den zahlreichen Endprodukten. Da wurde gefällt, gesägt, gefräst, geschreinert und gezimmert. Grosse und kleine Besuchende konnten hautnah miterleben, wie im Wald und in verschiedenen Betrieben der nachhaltige Rohstoff Holz verarbeitet wird.
Bauen mit Schweizer Holz
Einer der Standorte befand sich bei der Nyffenegger Holz AG in Sumiswald. Karina Nyffenegger, gemeinsam mit ihrem Bruder Adrian Besitzerin des Familienbetriebes in vierter Generation, führte durch den Neubau der Firma. «Das Gebäude wurde vor drei Jahren aus 350 Kubikmetern Schweizer Holz errichtet, das zu einem Grossteil in der eigenen Sägerei in Wasen gesägt wurde», betont sie. «So auch das Täfer, das die Wände im Büro und im Aufenthaltsraum schmückt.» Das Täfer stammt ausschliesslich von Weisstannen aus den Emmentaler Wäldern und wird in verschiedenen Breiten bis 45 Zentimeter gefräst. Das abschliessende Bürsten verleiht der Oberfläche eine rustikale Struktur. So wird aus einem natürlichen Rohstoff ein einzigartiges Bauprodukt. Interessierte Besuchende konnten unter der Anleitung von Martin Hostettler ein Stück Täfer eigenhändig in der Maschine bürsten und anschliessend an der Ausstellungswand montieren. Bei jedem Holzschlag fallen verschiedene Grössen an Holz an, die die Firma Nyffenegger als Ganzes von den Waldbesitzenden übernimmt. «Grosse Stämme werden in der Sägerei in Wasen verarbeitet und Industrieholz wird beispielsweise in die Plattenindustrie weitergeleitet», erklärte Karin Nyffenegger. Was mit dem ebenfalls anfallenden Energieholz normalerweise direkt im Wald passiert, wurde den Besuchenden auf dem Vorplatz eindrücklich und krachend vorgeführt. Ganze Baumstämme wurden von einer gewaltigen Hackmaschine der Lowag AG Sumiswald gespalten und mit den Messern der Einzugstrommel in energiespendende Holzschnitzel verkleinert. Um Zwischentransporte zu vermeiden, werden die Holzschnitzel direkt aus dem Wald in die Bunker der Heizungen, wie etwa die Fernheizung in Sumiswald, geliefert. Diese Heizanlage bedient über 180 Liegenschaften mit Wärme und benötigt an kalten Wintertagen bis zu hundert Kubikmeter Holzschnitzel.
Aus Sägemehl werden Pellets
Seit über zwanzig Jahren liefert die Firma Nyffenegger mit Silofahrzeugen Holzpellets an Private, Fernwärmeverbunde und Gemeinden. Produziert werden die Pellets nicht in der eigenen Firma, da sich eine Pelletieranlage für die geringe Menge Sägemehl aus der Sägerei Wasen nicht lohne, erklärte Karina Nyffenegger. Man setze deshalb auf eine Zusammenarbeit mit fünf Produzenten, bei denen Sägemehl in grossen Mengen anfalle. «Mit einer Lagerkapazität von 4'200 Tonnen Pellets in unseren drei Silos ermöglichen wir eine Versorgungssicherheit für unsere Kunden während des ganzen Winters», versicherte sie. Im Jahr liefert die Nyffenegger Holz AG rund 24'000 Tonnen Pellets an ihre Kundschaft und leistet damit definitiv einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Energie.