Oberstufe Langnau: «Mittlerweile hat sich die Situation beruhigt»

Oberstufe Langnau: «Mittlerweile  hat sich die Situation beruhigt»
Die Sekundarschule Langnau wird derzeit umgebaut – im doppelten Sinn des Wortes. / Bild: Markus Zahno (maz)
Langnau: Im August startet das neue, durchlässige Schulmodell. Über die Hälfte der heutigen Sek-Klassenlehrkräfte wird die Schule verlassen. Die Stellen konnten neu besetzt werden.

In der Diskussion um das künftige Schulmodell an der Langnauer Oberstufe wurde viel Geschirr zerschlagen. Schulintern wie extern. Schliesslich entschied sich der Grosse Gemeinderat für das Modell 3b, in dem Real- und Sek-Schüler in gemischten Klassen unterrichtet werden. Einzig in Deutsch, Französisch und Mathematik findet der Unterricht in unterschiedlichen Niveaus statt.

Dieser Entscheid fiel vor zwei Jahren. In gut drei Monaten wird das neue Modell nun starten und die Oberstufe Langnau («Osla») ihren Betrieb aufnehmen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Insbesondere wird das bisherige Sekundarschulhaus im Innern umgebaut. Es werden Wände verschoben, neben den Klassenzimmern entstehen neue Gruppenarbeits- und Mehrzweckräume. Dabei kam im 50 Jahre alten Gebäude auch Asbest zum Vorschein. Der Baukredit von 940´000 Franken dürfte aus diesem Grund – Stand heute – um ungefähr 40´000 bis 50´000 Franken überschritten werden, wie Gemeinderat Beat Gerber (SVP) schätzt. Der Zeitplan könne aber eingehalten werden, sagt der Langnauer Gesamtschulleiter Markus Brandenberger. «Wir sind auf Kurs.»

Die Erneuerung der Gebäudehülle und der alten Fenster wäre ebenfalls nötig, sind sich die Behörden bewusst. Diese Arbeiten, die einiges an Geld kosten dürften, wurden aber verschoben. Auf wann, ist unklar.


Nachfolge-Lösungen

An der neuen Oberstufe Langnau wird es zwölf Klassen mit insgesamt 277 Schülerinnen und Schülern geben, die von gut 30 Lehrpersonen unterrichtet werden. Von den bisherigen sieben Sek-Klassenlehrpersonen hören auf das neue Schuljahr nicht weniger als vier auf: Eine hatte eine befristete Anstellung, die nun ausläuft, drei haben gekündigt. Die Kündigungen hätten einen Zusammenhang mit den Veränderungen, bestätigt Markus Brandenberger. «Das ist schade.» Trotz des allgemeinen Lehrkräftemangels hätten mittlerweile aber alle freien Stellen besetzt werden können – und erst noch alle mit ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen. «Darüber sind wir sehr froh.»

Ja, die Schulmodell-Debatte sorgte für Emotionen. «Mittlerweile können wir aber sagen: Die Situation hat sich beruhigt», erklärt Gesamtschulleiter Brandenberger. Gemeinsam gelinge es Schritt für Schritt, «die unterschiedlichen Kulturen und pädagogischen Ansätze zu einem neuen Ganzen zu vereinen». Als erste Schulleiterin der Oberstufe Langnau wurde Corina Robbi gewählt.


Ausweich-Möglichkeiten

Was sich in der neuen Schule ebenfalls ändert: Die Sek-Übertrittsquote wird höher sein. Im bisherigen, getrennten Modell besuchen gut 50 Prozent der Oberstufenschülerinnen und -schüler die Sek und knapp 50 Prozent die Realschule. Künftig werden in den Niveaufächern Deutsch, Französisch und Math knapp 60 Prozent der Jugendlichen auf Sek-Niveau unterrichtet, wie Markus Brandenberger berichtet. Dadurch entstehen auf Sek-Niveau in den drei Fächern zum Teil Gruppen von mehr als 30 Schülerinnen und Schülern. In diesen Fällen kann der Unterricht in zwei kleinere Gruppen unterteilt werden.

Die zwölf Oberstufenklassen können grundsätzlich alle im heutigen Sekundarschulhaus untergebracht werden. Für den Fachunterricht (textiles Gestalten, bildnerisches Gestalten und Musik) wird der Platz aber auch nach dem Umbau nicht reichen. Diese Lektionen werden gut 100 Meter nebenan im Höhewegschulhaus unterrichtet.

04.05.2023 :: Markus Zahno (maz)