Eine Firma, die nicht mehr aus dem Dorf wegzudenken ist

Eine Firma, die nicht mehr aus dem Dorf wegzudenken ist
Rolf Steck vor der Wand mit Fotos der Firmengeschichte und einem Rapid-Mäher Jahrgang 1933. / Bild: Kathrin Schneider (skw)
Bigenthal: Von der Huf- und Wagenschmiede zum breit gefächerten Unternehmen: Das ist die Geschichte der Firma Steck, die am Wochenende ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Es war im Jahr 1903, als der junge Ferdinand Steck in Bigenthal seinen Schmiedebetrieb eröffnete. Rolf Steck, der die Firma in vierter Generation übernommen hat, erzählt: Ferdinands Sohn Johann war erst 20 Jahre alt, als er nach dem frühen Tod des Vaters 1930 den Betrieb übernahm. Er erweiterte die Schmiedewerkstatt mit einem Anbau ans Wohnhaus. Die folgenden Jahre waren stark geprägt durch die Entwicklung in der Landwirtschaft. «Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Zeit der Mechanisierung und der Betrieb konnte die Vertretung für Rapid-Motormäher und Einachstraktoren übernehmen.»


Neue Geschäftsbereiche

Hans Steck, Enkel des Firmengründers, erlernte neben dem Schmiedeberuf auch Sanitärinstallateur. Er führte ab 1962 mit seiner Frau Annemarie den in Vaters Geschäft eingegliederten Sanitärbereich. Drei Jahre später übernahm er den gesamten Schmiede-, Landmaschinen- und Sanitärbetrieb. Die junge Familie Steck – mittlerweile mit den drei Kindern Rolf, Hansjörg und Iris – baute sich in Bigenthal ein neues Wohnhaus und eine grosse Werkhalle für Landmaschinen. Die Firma wurde immer grösser, entsprechend wichtig war der Büroanbau, das Reich von Mutter Annemarie und später Tochter Iris.

1992 übernahmen die Stecks die Schweizer Generalvertretung für Lombardini-Motoren. «Ein wichtiger Schritt in der Firmengeschichte», erklärt Rolf Steck. In der Folge wurde dem Unternehmen ein Zylinderschleifwerk für Reparaturen und Revisionen aller Diesel- und Benzinmotoren angegliedert.


Neuer Geschäftsführer

Wer heute durch Bigenthal fährt, erblickt rechts und links der Hauptstrasse Steck-Reklamen und -Gebäude. Während Rolf Steck die Steck AG Bigenthal mit dem Land- und Kommunalmaschinenhandel weiterführte, eröffnete Bruder Hansjörg auf der anderen Strassenseite 1988 die Steck Automobile AG. Besonders die kleinen Steck-Mobile, die ohne Fahrausweis gefahren werden können und speziell bei Senioren beliebt sind, trifft man öfter auf den umliegenden Strassen an.

Auch die Steck AG Bigenthal hat sich weiterentwickelt. Rolf Steck: «Neben dem traditionellen Geschäft mit Landmaschinen handeln wir mit Kommunalmaschinen für Gemeinden oder vertreiben und revidieren Kohler-Lombardini-Motoren.» Diese werden laut Steck in Baumaschinen, bei der Stromerzeugung und auch in Landmaschinen verwendet.

Rolf Steck führt die Firma seit 1999, viele Jahre gemeinsam mit seiner Frau Monika. Nachdem diese 2020 unerwartet nach kurzer Krankheit verstarb, wurde vermehrt auch die Frage nach der Zukunft der Firma gestellt. Und es wurde eine Lösung gefunden.Seit Januar 2023 führt der langjährige Mitarbeiter Daniel Geissbühler die Steck AG. Rolf Steck bleibt Geschäftsinhaber und ist auch weiterhin im Unternehmen tätig.

Eine «Chilbi» zum 120-Jahre-Jubiläum

Rund 5000 Einladungen sind für das Jubiläumsfest vom vergangenen Wochenende verteilt oder verschickt worden, dementsprechend gross war auch das Besucherinteresse. Mit Livemusik, Märitständen mit lokalen Produkten, Rösslispiel und Festwirtschaft feierte Gross und Klein das 120-Jahr-Jubiläum an den zwei Standorten der Steck AG und der Steck Automobile AG. Riesig war das Interesse auch am Auftritt von Oesch´s die Dritten, die am Sonntag für Unterhaltung sorgten. 

«Es läuft wieder einmal etwas im Bigenthal», erklärte ein Besucher. Oder wie es Daniel Geissbühler, Geschäftsführer der Steck AG, formulierte: «Unser Jubiläum soll auch ein bisschen eine ?Chilbi? sein.»

27.04.2023 :: Kathrin Schneider (skw)