Gegen Auslagerung beim Spital

Emmental: 547 Angestellte des Spitals Emmental haben eine Petition unterschrieben. Sie sind gegen die Auslagerung gewisser Bereiche. Entschieden sei noch nichts, sagt die Spitalleitung.

Im Frühling 2021 hat das Spital Emmental eine externe Firma beauftragt, das Betriebs- und Organisationsmodell der Bereiche Hauswirtschaft, Gastronomie, Hotellerie, Patientendisposition, Technischer Dienst, Logistik, Empfang und Einkauf zu überprüfen. Die Analyse solle aufzeigen, dass durch Auslagerungen Einsparungen von bis zu 20 Prozent möglich seien, so die Befürchtung der Angestellten. Daraufhin wandten sie sich an die Gewerkschaft VPOD. «Einsparungen in dieser Höhe sind nur durch eine Optimierung der Prozesse nicht möglich – sie führen immer zu Auswirkungen auf den Personalbestand und die Löhne», hält der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) in einer Medienmitteilung fest. Die Bittschrift fordert nun, dass keine Bereiche ausgelagert werden und alle Angestellten unter dem Gesamtarbeitsvertrag der Berner Spitäler und Kliniken bleiben. Mehr als ein Drittel aller Mitarbeitenden des Spitals Emmental habe die Petition unterzeichnet, schreibt die Gewerkschaft. Das seien weit mehr als die 140 Personen, die von einer potenziellen Auslagerung betroffen wären.


«Noch nichts beschlossen»

Die 547 Unterschriften wurden letzte Woche übergeben. Die Spitalleitung habe stets offen und transparent über diese Analyse informiert und mehrmals explizit betont, dass noch keine Massnahmen diskutiert oder beschlossen seien, schreibt diese in einer Medienmitteilung. «Einerseits zeigen die vielen Unterschriften, wie gross die Solidarität innerhalb unserer Belegschaft ist. Andererseits unterliegen auch wir als Spital einem gewissen wirtschaftlichen Druck und müssen kosteneffizient arbeiten», wird CEO Anton Schmid zitiert. Die Analysephase durch die externe Firma sei abgeschlossen. Nun starte die zweite Phase, «die Erarbeitung von Massnahmen zur weiteren Optimierung der Wirtschaftlichkeit». Entscheiden werde dann die Geschäftsleitung. Aktuell könne noch keine Auskunft über allfällige potenzielle Massnahmen erteilt werden. 

30.09.2021 :: pd, Silvia Wullschläger (sws)