Nicht viel Neues für den Neuen

Nicht viel Neues für den Neuen
Jason O'Leary musste schon beim letzten Arbeitgeber Aufbauarbeit leisten. / Bild: zvg
SCL Tigers: Jason O’Leary soll als neuer Cheftrainer die erste Mannschaft der Tigers als Aushängeschild einer neuen Klubstrategie in eine erfolgreichere Zukunft führen.

Jason O´Leary hat, was er schon immer wollte – einen Vertrag als Headcoach bei einem Klub, welcher in der höchsten Liga der Schweiz spielt, der National League A. Der 42-jährige Kanadier wäre nicht ein Kanadier, wenn es für ihn nicht ein noch höheres Karriereziel gäbe, eine Anstellung in der weltbesten Liga, der NHL. In der laufenden Saison trainiert Jason O´Leary die Iserlohn Roosters in der deutschen Bundesliga, die neuerdings «Penny DEL» heisst. Das Team liegt in der Gruppe Nord unter sieben Mannschaften auf dem fünften Rang mit einer knapp positiven Bilanz von acht Siegen und sieben Niederlagen. Für die Playoffteilnahme wäre ein vierter Platz erforderlich. Die erste Saison von Jason O´Leary mit Iserlohn endete mit einer Enttäuschung: keine Playoffs, Rang 13 unter 14 Mannschaften mit 17 Siegen und 35 Niederlagen sowie einer Erfolgsquote von 32,7 Prozent. Jason O´Leary sollte wissen, welch schwierige Aufgabe unter welch schwierigen Voraussetzungen er bei den SCL Tigers ab nächster Saison übernimmt. 


Ähnlich und doch anders

Zwischen den Iserlohn Roosters und den Emmentalern gibt es nämlich einige Parallelen. Als Jason O´Leary den Bundesligaklub im Sommer 2019 übernahm, hatte dieser – wie jetzt die SCL Tigers – eine sportliche und unternehmerische Neuausrichtung beschlossen. Mit nicht weniger als 17 neuen Spielern, darunter auch etlichen Nachwuchstalenten, musste er eine neue Mannschaft zusammenbauen. Doch der erhoffte sportliche Aufschwung blieb aus, nicht zuletzt wegen einer schwachen Offensive und Ausländern, die den Ansprüchen als Teamleader zum Teil nicht gerecht wurden. Ab nächster Saison steht er in Langnau vor einer ganz ähnlichen Herausforderung und erst noch in einer Liga, die doch etwas höher einzustufen ist als die «Penny DEL». 

Wie die Emmentaler in der nächsten Saison, in welcher es nochmals keinen Absteiger gibt, unter dem neuen Trainerduo Jason O´Leary und dem österreichischen Assistenten Alexander Mellitzer abschneiden werden, hängt unter anderem auch vom Umfang der Investitionen in den Kader der Mannschaft ab. Jason O´Leary hat als Headcoach und Assistent in seiner Heimat, in Österreich, der Schweiz und Deutschland auf praktisch allen Stufen des Nachwuchses, der Halbprofis und Vollprofis Erfahrungen gesammelt. In Europa war er in der von Kanada aus geführten Junioren-Akademie in St. Pölten (Ö) tätig, anschliessend vier NLB-Saisons in Langenthal mit dem Titelgewinn 2017 als Höhepunkt, je eine Saison als Assistent bei Servette und als Cheftrainer beim Farmteam des EV Zug und schliesslich bei Iserlohn.

18.02.2021 :: Werner Haller (whz)