Trotz fehlender Rennen: «Ich möchte in das Nachwuchskader von Swiss Ski»

Trotz fehlender Rennen: «Ich möchte in das Nachwuchskader von Swiss Ski»
Julian Emmen- egger gewann letzte Saison mit der Staffel Gold an den Zentralschweizermeisterschaften. Genauso gerne, wie er mit der Staffel Rennen läuft, absolviert er die Sprint- und langen Distanzen als Einzel- athlet. / Bild: zvg
Ski nordisch: Der bald 16-jährige Julian Emmenegger kann seine Leidenschaft ausleben. An der Sportmittelschule bringt er seine Langlauftrainings und die Schule optimal unter einen Hut.

«Ich wäre gerne ein Olympionike oder WM-Teilnehmer!» Der 15-jährige Julian Emmenegger hat seine sportlichen Ziele klar vor Augen. Auch wenn die Teilnahme an Olympischen Spielen noch in weiter Ferne liegt, so weiss das Langlauftalent aus Flühli doch, welche Zwischenziele er erreichen muss, um weiterzukommen. Diese Saison will sich Emmenegger für das Nachwuchskader von Swiss Ski empfehlen.

Nebst dem Sport setzt das zweitälteste von vier Geschwistern auf eine solide schulische Ausbildung. Julian Emmenegger will die Matura absolvieren, um darauf ein Studium in Angriff zu nehmen. Derzeit besucht er die Sportmittelschule in Engelberg. «Als ich vor ein paar Jahren zu einem Infoanlass und zu Schnuppertagen nach Engelberg gekommen bin, hat es mir gleich so gut gefallen, dass ich unbedingt dahin wollte», erinnert sich der Gymnasiast. Damit junge Sportler überhaupt an der Sportmittelschule aufgenommen werden, müssen sie eine Aufnahmeprüfung bestehen und gute Resultate in ihrer jeweiligen Sportart vorweisen können. Für Julian Emmenegger alles kein Problem. Die guten Resultate lieferte er schon, seit er mit zwölf Jahren in das Talentkader des Luzerner Skiverbands und nur ein Jahr später in das des Zentralschweizerischen Skiverbands (ZSSV) aufgenommen wurde. 


«Die Rennen machen mir Spass»

«Als ich ins ZSSV-Kader gekommen bin, habe ich erstmals Rennen auf einem höheren Niveau gewonnen. Ich merkte, dass es mir richtig Spass macht, mich mit den anderen Kaderathleten zu messen», erzählt Emmenegger, der von Kindesbeinen an mit seinem Vater, seinerzeit Langlauf-Schweizermeister, auf den langen Latten stand und schon bald im Skiklub Flühli mit Gleichgesinnten um die Wette lief. Langlaufen sei Teil der Familie. «Das Faszinierende an der Sportart ist, dass man so vielfältig trainieren kann und mit der Technik nie ausgelernt hat», schwärmt Emmenegger. Egal, ob Sommer oder Winter, er geniesse es, draussen in der Natur zu sein, möge aber auch die Krafteinheiten und ebenso die technische Herausforderung. 


Schule und Training gut organisiert

So verwundert es auch nicht, dass Julian Emmenegger beide Stile (Klassisch und Skating) grundsätzlich gleich gern macht. «Doch im Moment mag ich Skating fast etwas lieber, weil man dabei ein höheres Tempo erreicht», gibt er zu. Ideale Voraussetzungen zum Trainieren bekommt der Gymnasiast in Engelberg. «Die Schule ist so organisiert, dass wir immer einen halben Tag für Trainings Zeit haben und einen halben Tag für den Schulstoff», erklärt er seinen Tagesablauf. «Ich arbeite auch sehr gerne mit dem Kopf und mit Lernen habe ich keine Mühe.» Deshalb habe er keinen Stress, sondern sei höchstens mal etwas müde von einer intensiven Trainingseinheit. «Dann gehe ich früher ins Bett und bin am nächsten Tag wieder fit.» Überhaupt scheint den 15-jährigen Langläufer nicht viel aus der Ruhe zu bringen. Auch nicht die aktuelle Situation. «Corona hat mein Training nicht beeinflusst, ich konnte mich sogar gegenüber letztem Jahr steigern. Wann ich allerdings wieder Rennen laufen kann, weiss ich jetzt noch nicht.» Das heisst, Julian Emmengger muss die wenigen Gelegenheiten, die er heuer bekommt, beim Schopf packen, will er sich als einer der fünf Besten seines Jahrgangs für die Swiss-Ski-Kandidaten-Gruppe empfehlen.

14.01.2021 :: Olivia Portmann (opk)