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Eine eigene Decke für Kinder und Jugendliche auf der Flucht

Eine eigene Decke für Kinder und Jugendliche auf der Flucht
Heidi Wittwer bereitet eine Decke zum Absteppen vor. / Bild: zvg
Grosshöchstetten: Für das Projekt «mini Decki» haben Freiwillige kürzlich fleissig genäht. Entstanden sind 22 Decken, die jungen Menschen Geborgenheit vermitteln sollen.

Ratternde Maschinen, das kurze, helle Klicken beim Senken der Nähfüsse. Sonst Stille. Stoff ausbreiten, abmessen, zuschneiden, bügeln. In Grosshöchstetten wurde emsig gearbeitet. Die grauenvollen Bilder zum Beispiel aus der Ukraine zeigen kaum die schwierige Situation von Kindern und Jugendlichen im Kriegsgebiet oder auf der Flucht. Für sie stellt sich jeden Tag die Frage: Habe ich Wärme, Geborgenheit?


Selber einen Beitrag leisten

Acht Frauen und ein Mann wollten einen kleinen Beitrag zur Linderung des Elends leisten: Entsprechend den Vorgaben von «mini Decki» (siehe Kasten) nähten sie während zwei Tagen Decken, die sie aus farbigen Stoffresten und Teilen von Duvet­anzügen zusammenpassten. Zwei Stofflagen und ein Vlies werden übereinandergelegt und zusammen abgesteppt. Nach dem Wenden durch eine Öffnung und nochmaligem Absteppen ist das Werk fertig. Edith Rietschin sagt: «Spenden sind für so ein Projekt absolut wichtig, aber selbst etwas aktiv zu tun, gibt ein ganz besonderes Gefühl.» Alice Marti freut es, mitzuhelfen, die Situation anderer in schwierigen Verhältnissen zu verbessern. Ernst Aeberhard meint: «Statt Geld einzuzahlen, macht man etwas Praktisches und hofft, dass es an den richtigen Ort kommt.» Für Irene Schönmann war der Austausch von Ideen und Material sowie das gegenseitige Helfen wertvoll.


22 Decken

Schliesslich konnten 22 Decken für das Projekt «mini Decki» zur Post gebracht werden. In Baden Rütihof werden nämlich Decken aus der ganzen Schweiz gesammelt und danach an die Bedürftigen verteilt. Die Kinder und Jugendlichen wird es freuen, wenn sie das erste Mal unter einer solchen Decke einschlafen, sind sich die Initianten gewiss. 

Für die Nähtage hat Willi Biser seinen Eventraum zur Verfügung gestellt. Andere Personen haben im Vorfeld gut erhaltene, nicht mehr verwendete Stoffe beigesteuert und Transporte organisiert. Die Teilnehmenden waren sich einig: Sie möchten Ende Oktober dieses Jahres wieder gemeinsam Decken nähen. Bis dahin wird weiterhin eifrig Stoff gesammelt.

Neue Decken aus gebrauchter Bettwäsche

Das Zusammennähen neuer Decken aus Bettwäsche hatte Simone Maurer aus Rütihof schon immer begeistert. Als sich im Herbst 2014 die Berichte über Flüchtlinge häuften, wusste sie, für wen die Decken in Zukunft bestimmt sein würden. So startete sie das Projekt «mini Decki». Dabei war es ihr wichtig, dass alle Helferinnen und Helfer das einbringen, was für sie möglich ist: Nähen, Stoffe sammeln, fertige Decken transportieren und verteilen. Mittlerweile wird in der ganzen Schweiz genäht.

02.05.2024 :: egs