Verlust trotz mehr Patienten

Emmental: Rekordwerte bei den stationären Patientinnen und den Notfallpatienten, mehr ambulante Fälle: Trotzdem schreibt das Spital Emmental einen Verlust von 2,5 Millionen Franken.

Das Spital Emmental behandelte zwar letztes Jahr so viele stationäre Patientinnen und Patienten wie noch nie, doch die guten Ergebnisse der beiden Vorjahre konnten nicht wiederholt werden: Das Unternehmensergebnis weist einen Verlust von 2,5 Millionen Franken aus. Der im 2023 erwirtschaftete Betriebsertrag beläuft sich auf 215,9 Millionen, damit liegt
er fast sechs Prozent über dem Vorjahr. Doch auch der Aufwand stieg, und zwar auf 207,4 Millionen Franken (Vorjahr: 191 Millionen). Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beläuft sich auf 8,5 Millionen Franken, 33,7 Prozent weniger als im Vorjahr. «Besonders zu Buche schlugen die Kosten für den medizinischen Bedarf, die gestiegenen Energiepreise und der Personalaufwand», schreiben die Spital-Verantwortlichen in einer Mitteilung. Dies als Folge der inflationären Entwicklung und der verschiedenen Massnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Ins Gewicht gefallen seien aber auch die Lohnkosten für temporäre Mitarbeitende, die angestellt worden seien, um die Kapazitätseinschränkungen im Spitalbetrieb zu minimieren.


Erschwerte Rahmenbedingungen

Mit 10´827 stationären Patientinnen und Patienten liessen sich so viel Personen wie noch nie im Spital Emmental behandeln. Eine Zunahme ist auch im ambulanten Bereich, auf dem Notfall, in der Psychiatrie und in der Geburtenabteilung zu verzeichnen. «Trotz des weniger guten Resultats sind wir zufrieden mit unseren Leistungen», sagt Verwaltungsratspräsident Bernhard Antener. Er verweist auf die zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen: «Die allgemeine Teuerung, höhere Energiepreise, zu tiefe Tarife im stationären und ambulanten Bereich, kombiniert mit Vorgaben durch die Politik, erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Leistungserbringer.» Grosse Veränderungen für das Spital Emmental bringe in Zukunft das «4?+-Regionen-Modell». Dieses sieht eine gemeinsame Versorgungs- und Spitalregion Emmental-Oberaargau vor.

02.05.2024 :: egs