Massiv und verbindend

Massiv und verbindend
Die neue Chlusbodenbrücke wird direkt vor der bestehenden erstellt. Mehr als 1400 Kubikmeter Beton werden verbaut, was eine äusserst massive Kon­struktion für die Schalung erfordert. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Schüpfheim: Sie ist das Herzstück beim Ausbau der Kantonsstrasse Schüpfheim?–?Flühli: die neue Chlusbodenbrücke. Die Dimensionen des Bauwerks wissen zu beeindrucken.

Wie hoch die Brücke am Eingang der Lammschlucht über das Tal führt, wird einem erst bewusst, wenn man das Gerüst vom Ufer des Flusses bis hinauf auf die Baustelle erklimmt. Sieben Stockwerke umfasst dieses. 

Oben fallen einem massive Armierungseisen auf, die an zwei Stellen rund einen Meter aus der Betonschalung ragen. «Die stammen von den beiden Schrägstützen, die bereits fertig sind. Sie tragen die Brückenplatte und leiten das Gewicht der Brücke an die Felsen der Lammschlucht ab», erklärt Daniel Pfiffner. Er ist Projektleiter bei der kantonalen Dienststelle Verkehr und Infrastruktur und damit unter anderem für den Ausbau der Lammschluchtstrasse verantwortlich. Realisiert wird derzeit der Abschnitt 1, der mit 26,1 Millionen Franken veranschlagt ist. Die Arbeiten haben 2021 begonnen und dauern voraussichtlich bis 2026. Seit 8. April ist die Strasse nach Flühli-Sörenberg wieder nur einspurig befahrbar. Die rund zehn Arbeiter bauen nicht nur an der Brücke, sondern auch an den Stützmauern der Strasse, damit diese verbreitert werden kann. «Wir sind gut drin», meint Pfiffner, angesprochen auf das Bauprogramm. «Bei der Brücke wird nun die Armierung des Mittelfeldes verlegt. Es ist vorgesehen, diese Etappe am 25. April zu betonieren.»


«So eine Brücke baut man nicht jeden Tag»

Total werden bei der Chlusbodenbrücke 1440 Kubikmeter Beton verbaut, was rund 180 Lastwagenladungen entspricht. Auch für den Projektleiter ist dieses Bauwerk kein gewöhnliches. «Eine Brücke mit einer Spannweite von knapp 100 Metern baut man nicht oft», meint Daniel Pfiffner. Auf dem Strassennetz des Kantons Luzern gebe es auch gar nicht so viele Brücken dieses Kalibers. So massiv die Brücke, so eng ist das Tal. Nebst dem Umstand, dass der Verkehr stets rollen muss, seien die engen Platzverhältnisse die grosse Herausforderung, meint der Projektleiter und zeigt auf den Felsen, auf dem der obere Kran steht. «Dort wurde mit Sprengungen eine Plattform gebaut. Es war die einzige Möglichkeit, um oberhalb der Brücke einen Kran aufstellen zu können.» Felssprengungen waren auch nötig, um die Auflager der neuen Brücke bauen zu können. «Weiter wurde auch Fels abgetragen, damit der Strassenverlauf im Bereich der Brücke weniger kurvig sein wird», fügt Daniel Pfiffner an. Glücklicherweise sei der Untergrund so zum Vorschein gekommen wie erwartet, meint er. «Ich hoffe, dass es weiterhin keine grösseren Überraschungen gibt.»

18.04.2024 :: Bruno Zürcher (zue)