Mit allen Wassern gewaschen

Escholzmatt: Eine musikalische Reise durch alle Gewässer der Erde unternahm letztes Wochenende die Brass Band Feldmusik Escholzmatt an ihrem Jahreskonzert.

Mit dem «Allegro Deciso» aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel eröffnete die Brass Band Feldmusik in der Turnhalle Pfarrmatte, Escholzmatt, das Jahreskonzert zum Motto «Mit aune Wasser gwäsche». Mit dem anspruchsvollen, dem Weihwasser gewidmeten «Glorifico Aeternum», dem «Lobgesang des Ewigen», bewies die Feldmusik mit schnellen Wechseln und unterschiedlichen Stilen ihr musikalisches Können. Im Wiegenlied «The Seal Lulla­by» imitierte sie die Wellenbewegung des Gewässers mit der Baby-Robbe. Ganz anders tönte es in der «Berliner Luft» von Paul Lincke. Das Operettenlied im Marschstil gilt als inoffizielle Hymne der Stadt Berlin, die auch einen Likör gleichen Namens anbietet. Das gebrannte Wasser passte zum Motto des Abends. Nicht nur mit Instrumenten, auch mit Licht- und Tontechnik wurde aus der Polka «Unter Donner und Blitz» von Johann Strauss Sohn ein musikalisches Sommergewitter, das mit einem Blitzinferno im dunklen Saal endete.


Mit Wasser löschen

Nach dem Durstlöschen in der Pause kehrten die Musiker mit Regenschirmen auf die Bühne zurück, während im Hintergrund Wasserrauschen zu hören war. Mit der Filmmusik von Hans Zimmer und dem Drehbuch des Spielfilms «Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen» aus dem Jahr 1991 löschten sie heimtückische Rauchgasexplosionen. Angeleitet von Dirigent Zeno Schmidiger und Solist Martin Bieri füllten die Musikantinnen und Musikanten dann einen ganzen Fluss mit Tränen: «Cry me a River», ein Stück über eine verlorene Liebe.

Mit «Sélections from Titanic», einem Medley der Titanic-Verfilmung von James Cameron, gelangte die Feldmusik in die stürmischen Gewässer des Nordatlantiks, der 1912 für die Menschen auf dem Schiff zum Grab wurde.

Zum Schluss der musikalischen Reise liess die Brass Band Feldmusik Escholzmatt das Plätschern des Wassers im «Rainforest» zu einem gewaltigen Sturm im Wasserschloss «Amazonia» anschwellen. Und nach der Standing Ovation des Publikums setzten sie ihre Reise mit einem Unterseeboot fort. Zum Beatles-Klassiker «Yellow Submarine» klatschten alle so begeistert, dass sie noch mit dem Hit «Waterloo» beschenkt wurden.

18.04.2024 :: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)