Der bisherige Griesbach-Pächter Martin Krebs (links) mit seinem Nachfolger Raphael Iseli. / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Sumiswald: 20 Jahre lang hat der einheimische Martin Krebs die Fischereirechte im Griesbach gepachtet. Nun hat die zuständige Fischezen-Genossenschaft die Pacht neu vergeben.
Die Fischeze ist das verbriefte Recht der Land- und Waldanrainer, den Fischbestand eines Gewässers zu nutzen. Ihr Ursprung reicht zurück bis ins Mittelalter, wie eine Urkunde von Anno 1225 belegt.
Die 35 Grundeigentümer des Griesbachs haben sich vor 110 Jahren zu einer im Handelsregister eingetragenen Genossenschaft zusammengeschlossen. Seither verpachten sie den Bach vom Quellgebiet bis ins Wylerhölzli kollektiv, jeweils für sechs Jahre, an eine oder mehrere Personen. Nun kam es zu einem Wechsel.
In den vergangenen 20 Jahren hatte Martin Krebs aus Sumiswald die Fischereirechte inne. Auf Ende Jahr hat er altersbedingt gekündigt. «Ich hatte eine grossartige Zeit am Griesbach – auch zusammen mit meinen Grosskindern. Der Bach mit seiner intakten Umgebung war pure Lebensfreude und ein guter Ausgleich zu meinem oft stressigen Berufsleben», erklärte Krebs bei seiner Verabschiedung durch den Genossenschaftspräsidenten Peter Mumenthaler.
Bubentraum erfüllt
Zum neuen Griesbach-Pächter wählten die 22 Anwesenden im Restaurant Tannenbad einstimmig Raphael Iseli aus Ostermundigen. Der 40-jährige Unternehmer verfügt über alle notwendigen Bewilligungen und hat seinen Zweitwohnsitz in Griesbach. «Mit dem heutigen Tag geht für mich ein Bubentraum in Erfüllung», freute sich der neue Pächter über seine Wahl.
Aufgrund einer baulich bedingten Ausfisch-Aktion im Bereich der Inertstoffdeponie Tannenbad-Horn konnte Fischereiinspektor Thomas Maurer dem Griesbach einen optimalen Forellenbestand attestieren.
Von einem Biber bewohnt
Im Jahresbericht vermeldete Präsident Mumenthaler eine Premiere.
Seit dem Frühjahr haust erstmals ein Biber im Griesbach. Die betroffene Grundeigentümerin meinte dazu: «Mich stört der geschützte Nager nicht – solange nur einer da ist. Es ist allerdings bereits ein See entstanden.»
Grösseren Schaden richtete der Starkregen anfangs September in der Griesbachmatte an. Zwei Funktionäre der Fischezen-Genossenschaft begaben sich unverzüglich vor Ort. Die Landbesitzerin fordert von der zuständigen Schwellenkorporation eine baldige Instandstellung des seit langem schadhaften Bachbettes entlang der Hauptstrasse. Dem geplanten Renaturierungsprojekt sieht sie im Hinblick auf den enormen Kulturlandverlust mit Skepsis entgegen.
Im Zuge der Wiederwahlen wurde der bisherige Präsident Peter Mumenthaler, Scherlenbach, in seinem Amt bestätigt.