Eindrückliches Passions-Konzert

Konolfingen: Das Orchester und der Kirchenchor luden zu einem gemeinsamen Konzert in die Kirche. Sie erfreuten das Publikum mit Kompositionen zum Ostergeschehen.

Im Mittelpunkt stand «Les Sept dernières Paroles du Christ en Croix» des französischen Komponisten César Franck (1822 - 1890). In diesem siebenteiligen Werk werden die letzten Worte von Christus am Kreuz musikalisch reflektiert. Dies geschieht mit Instrumentalparts, Sologesang, Bläserpartien und Wortpassagen. Den Mitwirkenden gelang unter der Leitung von Peter Knecht eine abgerundete, einheitliche Interpretation, ohne dass die Charaktere der einzelnen Sätze vernachlässigt wurden. Uta Ungerer überzeugte sprachlich geschickt mit Gegenüberstellungen von Bibeltext und aktuellem Geschehen. Die Solisten Anne-Florence Marbot (Sopran), Christoph Waltle (Tenor) und David Zürcher (Bariton) trugen mit differenziertem, dynamisch wandelbarem Gesang zum guten Gelingen bei. Orchester und Chor zeigten sich ebenfalls auf der Höhe und überzeugend aktiv.


Schöner Gesamteindruck

Umrahmt wurde das Hauptwerk von zwei Sätzen aus Dimitri Schostakowitschs Kammersinfonie, Johann Sebastian Bachs Contrapunctus für Streichorchester, Johannes Brahms´ Begräbnisgesang (Trauermarsch) und dem Schlusschoral der Johannes-Passion, ebenfalls von J. S. Bach. Nachdem das Werk von César Franck ausserordentlich engagiert und einfühlsam interpretiert wurde, war bei den Kompositionen von Bach und Brahms beim Orchester ein leichtes Nachlassen spürbar. Dies mag zum Teil am anspruchsvollen Programm gelegen haben, es tat aber dem sehr schönen Gesamteindruck keinen Abbruch. Die Zuhörenden dankten mit grossem Applaus für das eindrückliche österliche musikalische Erlebnis.


Grosser Publikumsaufmarsch

Bereits Dreiviertelstunden vor Konzertbeginn am Karfreitag war die reformierte Kirche in Konolfingen praktisch voll besetzt. Das dürfte in der Zusammenarbeit von Orchester und Kirchenchor begründet sein. Ein gemeinsames Konzert sei nur ab und zu möglich, sagte Peter Knecht bei der Begrüssung. Das Frühlingskonzert des Orchesters findet in der Regel später im Jahr statt, nun verlegte man es wegen der Oster-Thematik in den April.

24.04.2025 :: Jürg Streit (jsg)