Kanton Bern: Die Lebensdauer von Produkten verlängern, sie reparieren oder wiederverwerten: Die Kreislaufwirtschaft steht im Zentrum des kantonalen Sachplans Abfall 2025.
Der Regierungsrat hat den Sachplan Abfall 2025 genehmigt, der jenen aus dem Jahr 2017 ersetzt. Der aktuelle Sachplan Abfall legt ein besonderes Augenmerk auf die Kreislaufwirtschaft. «Ziel ist es, Materialien so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und den Abfall durch gezieltes Recycling auf ein Minimum zu reduzieren», schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung. Das Herzstück der Kreislaufwirtschaft seien Produkte, die langlebig, reparierbar, recycelbar und möglichst frei von Schadstoffen seien. Diese würden zu einer nachhaltigen Entwicklung und zum Erreichen der Klimaziele beitragen.
Potenzial im Baubereich
Die Schweiz produziert jährlich etwa 80 bis 90 Millionen Tonnen Abfall. Der grösste Teil davon stamme aus Bautätigkeiten, so der Regierungsrat. Deshalb enthalte der Sachplan Abfall Massnahmen in den Bereichen Aushub- und Ausbruchmaterial sowie Recyclingbaustoffe. «So erarbeitet der Kanton beispielsweise Verwendungsempfehlungen und bevorzugt bei eigenen Projekten den Einsatz von wiederaufbereitetem Material.» Deponiert werden soll nur noch, was nicht mehr aufbereitet und verwertet werden kann. Bei den Siedlungsabfällen soll der Sachplan «mit geeigneten Massnahmen dafür sorgen, dass die gesamte brennbare Abfallmenge in den nächsten Jahren eher abflacht und wenn möglich sogar abnimmt». Der Kanton informiere und sensibilisiere Gemeinden, die Abfallbranche und die Bevölkerung darüber, wie sie Abfälle vermeiden und kreislauffähige Produkte verwenden könnten. Zudem sollen sich die Separatsammlungen weiterentwickeln. Der Sachplan legt auch ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Sonderabfällen, die nicht im Haushaltskehricht oder in der Kanalisation entsorgt werden dürfen. Der Sachplan Abfall ist für die Behörden verbindlich, dient als Planungsgrundlage und ist ein Steuerungs- und Führungsinstrument. Er definiert Ziele und Massnahmen für die nächsten fünf bis zehn Jahre.