Stefan Süess wird Gemeindeammann

Flühli: Nun steht fest, wer die Nachfolge von Gemeindeammann Hans Lipp am 1. Mai antreten wird. Stefan Süess setzte sich bei der Urnenwahl gegen Daniel Trachsel durch.

Mit einem so deutlichen Resultat habe er nicht gerechnet, sagt Stefan Süess. Dass es reichen könnte für die Wahl, habe sich im Vorfeld abgezeichnet. 552 Stimmen holte Süess. Sein Konkurrent, Daniel Trachsel, kam auf 125 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 372, die Stimmbeteiligung betrug gut 62 Prozent. 

«Es ist bei einer Wahl immer schwierig abzuschätzen, wie es laufen wird. Wie wichtig etwa die Parteizugehörigkeit ist, war für mich nicht klar.» Sein Konkurrent Daniel Trachsel gehört der Partei die Mitte an, die in der Region stärker verankert ist als die SVP. Doch schlussendlich habe es sich in erster Linie um eine Personenwahl gehandelt, ist Stefan Süess überzeugt. Jedenfalls habe er auch viele Stimmen von ausserhalb der SVP erhalten. Was gab den Ausschlag zu seinen Gunsten? Zugute gekommen sei ihm wohl seine Bekanntheit und Präsenz in der Gemeinde. Er sei Kommandant der Feuerwehr Flühli-Sörenberg, arbeite in der Rechnungskommission mit und sei aktiv in der Jagdgesellschaft Flühli-Schwändelifluh, nennt Süess einige seiner Engagements. «Die Leute kennen mich.»


Grosse Fussstapfen, neues Modell

Der 46-Jährige freut sich auf seine neue Aufgabe, bezeichnet sie aber auch als eine Herausforderung. Es seien grosse Fusstapfen, in die er trete. Hans Lipp, der aktuelle Gemeindeammann, übt dieses Amt seit nicht weniger als 19 Jahren aus. Auf Ende April hat er seinen Rücktritt erklärt. «Das Wissen und die Erfahrung, die mit Hans Lipp verloren gehen, ist enorm.» Doch er sei ja nicht allein und könne auf seine Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat zählen, die zum Teil auch seit vielen Jahren in der Gemeinde politisierten, betont Süess. 

Auf den 1. Mai wird nicht nur der neue Gemeindeammann seine Arbeit aufnehmen, es wird auch das neue Gemeindeführungsmodell in Kraft treten. Damit werde sich einiges ändern, sei es für die Politik, die Verwaltung, aber auch für die Bevölkerung, sagt Stefan Süess. Das Tagesgeschäft werde vermehrt durch die Verwaltung abgewickelt, die personell aufgestockt werde. Der Gemeinderat solle dadurch operativ entlastet werden und erhalte so mehr Zeit für die strategische und politische Arbeit.


Pensum wird reduziert

Im Zuge der Neuorganisation wird das Pensum des Gemeindeammanns von 100 auf 50 bis 60 Prozent reduziert. Die Aufgaben im Gemeinderat werden gleichmässiger auf die fünf Mitglieder aufgeteilt. Stefan Süess wird das Ressort Finanzen, Bau und Infrastruktur betreuen. Wie kann er das Teilzeitpensum für die Gemeinde mit seiner Arbeit vereinbaren? Momentan sei er «zu 120 Prozent» im technischen Support im Aussendienst tätig, erklärt Süess. Er habe seine Stelle bereits gekündigt, allerdings mit der Option, dass bei einer Nicht-Wahl die Kündigung nichtig gewesen wäre. Bis sein Nachfolger gefunden und eingearbeitet sei, könne er in einem Teilzeitpensum beim bisherigen Arbeitgeber bleiben. Süess ist verheiratet und Vater zweier Töchter. 

Der neue Gemeindeammann rechnet damit, dass er bereits im April erste Termine wahrnehmen wird zwecks Übergabe der Geschäfte. Und dann gelte es für ihn, «Vollgas zu geben». 

16.03.2023 :: Silvia Wullschläger (sws)