Rosalie Krähenbühl kann auf viele Erlebnisse zurückblicken. / Bild: zvg
Langnau: Am 14. Februar darf Rosalie Krähenbühl ihren 100. Geburtstag feiern. Obschon nicht immer alles einfach war, blickt sie gerne auf die kleinen, schönen Momente zurück.
«Ich habe vieles zu erzählen, schöne und weniger schöne Geschichten aus meinem Leben», sagt Rosalie Krähenbühl. Die 100 Jahre merkt man der Langnauerin keineswegs an. Die Jubilarin bekommt zwar jeden Tag Unterstützung durch die Spitex, wohnt aber noch allein. «Es sind die kleinen Dinge, an die ich mich gerne erinnere, wie damals bei meinem Grossvater», erzählt sie. Rosalie Krähenbühl ist in Schüpbach in einem Stöckli bei ihrem Grossvater aufgewachsen. «Eines Tages, ich war etwa 13 Jahre alt, meinte er zu mir, dass wir den Estrich aufräumen müssen. Mir gefiel der Gedanke gar nicht, weil der Estrich für mich immer etwas ‹gruselig› war. Dennoch war ich brav und half mit. Es gab unzählige alte Sachen dort, aber an eines mag ich mich noch sehr gut erinnern. Die alten Strohhüte. Es gab schwarze und blaue, die mit Bändern und Blumen verziert waren.» Anstatt die Hüte zu verbrennen, wie es ihr Grossvater wollte, durfte sie Rosalie Krähenbühl in die Emme werfen. «Es sah aus, als würden die Strohhüte auf dem Wasser tanzen, es war wirklich schön anzusehen.»
Eine besondere Geburt
Auch an ihre eigene Familie erinnert sie sich gerne. An die Sonntagsspaziergänge mit ihrem Mann und den gemeinsamen vier Kindern. Oder an die Ausflüge mit dem Fahrrad an die Emme. Ein besonderes Erlebnis war auch die Geburt ihres zweiten Sohnes. «Unser Sohn kam 1943 auf die Welt. Mein Mann kam fast zu spät, weil er im Zweiten Weltkrieg als Kanonier Aktivdienst leistete. Zudem gab es noch ein Erdbeben. Unsere Nachbarin im 3. Stock lief deswegen in ihrer Wohnung die ganze Zeit auf und ab und fluchte, welche ‹Fotzucheibe› da einbrechen wollen. Sie realisierte wohl nicht, dass es ein Erdbeben war und es keine Einbrecher gab», erzählt Rosalie Krähenbühl und muss schmunzeln.