Neue Pläne für den Campus Signau

Neue Pläne für den Campus Signau
Grosses Interesse: Gemeindepräsident Arno Jutzi konnte in der Turnhalle rund 100 Personen zum Informationsanlass begrüssen. / Bild: Walter Marti (mwl)
Signau: Der Entwurf des Vorprojektes Campus Signau wurde der Bevölkerung vorgestellt. Die Umsetzung weist im Vergleich zum Masterplan von 2019 erhebliche Änderungen auf.

Die Gemeinde Signau zeigte im Frühjahr 2019 mit einem Masterplan auf, wie die Infrastruktur für die Schule Signau optimiert werden kann (die «Wochen-Zeitung» berichtete). Nach der Bewilligung eines Kredites zur Projektentwicklung wurde in einem Submissionsverfahren die Itten+Brechbühl AG aus Bern als Generalplanerin bestimmt, die Projektorganisation aufgegleist und als Vertreterin der Bauherrschaft die Kaufmann und Arm AG aus Burgdorf ausgewählt. Rund 100 Personen liessen sich letzten Montag in der Turnhalle Signau durch den Gemeinderat und die Planer über den neuesten Stand des Projekts informieren. «Der Planungsprozess ist gut vorangekommen und wird weitergehen, da noch viele Detailfragen zu klären sind», stellte Arno Jutzi, Gemeindepräsident, in seiner Begrüssungsrede fest.

Konzentration auf einen Neubau

Gemäss Masterplan hätten die benötigten Unterrichts- und Gruppenräume sowie die Tagesschule an zwei bestehende Schulhäuser angebaut werden sollen. Für den Doppelkindergarten und die Turnhalle waren alleinstehende Neubauten geplant. «Das hätte den Schulbetrieb während der Bauzeit erheblich gestört. Zudem weist eine klare Trennung von Alt- und Neubauten bei Sanierungen wesentliche Vorteile auf», erklärte Ueli Arm, der die Bauherrschaft vertritt. 

Carolin Schaal, Projektleiterin von Itten+Brechbühl, stellte die nun im Vordergrund stehende Version des Projektes Campus Signau 2024 vor: «Alle benötigten Räume und die Turnhalle werden in einem einzigen Gebäude konzentriert. Damit können Kosten und überbaute Flächen eingespart werden», begründete sie diese Variante. Im Untergeschoss sei die Turnhalle mit Nebenräumen geplant. Diese soll um sechs Meter verlängert und mit einer Bühne für eine Mehrzwecknutzung durch die Vereine ausgerüstet werden. Im Erdgeschoss seien mit separaten Eingängen ein Doppelkindergarten, die Tagesschule und seitlich davon der Luftraum der Turnhalle mit begehbarem Flachdach vorgesehen. Unterrichts- und Gruppenräume sowie Arbeitsräume für die Lehrerschaft und eine Bibliothek befänden sich in den zwei Obergeschossen. Östlich des Neubaus seien Aussensportplätze vorgesehen, so die Planerin.

Urnenabstimmung im Juni 2021

An der lebhaften, sachlich geführten Diskussion meldeten sich rund 25 Personen, um Fragen zu stellen, Anregungen einzubringen oder ihre Meinung zu einzelnen Punkten kundzutun. Dabei ging es zum Beispiel um Verkehr, Parkplätze, Benutzungsregeln Mehrzweckhalle und Aussensportplätze, Heizsystem des Neubaus, zu verwendende Baumaterialien, Baukosten und Mitsprache bei den nächsten Planungsschritten.

Die Kostenschätzung der Vorstudie beläuft sich laut Planungsbüro auf 12,7 Millionen Franken, eine Million mehr als der Masterplan vorsah. Mehrwerte ergeben sich unter anderem durch eine etwas grössere Tagesschule und Raum für eine Bibliothek. Das Vorprojekt soll nun vertieft und ein Bauprojekt mit exaktem Kostenvoranschlag ausgearbeitet werden. Bereits für Juni 2021 ist eine Urnenabstimmung über einen Verpflichtungskredit zur Realisierung des Projektes vorgesehen. «Wir sind im Zeitplan, der Campus ist auf Kurs und wir sollten die neuen Räumlichkeiten zum Schulbeginn im Sommer 2024 beziehen können», hielt Arno Jutzi abschliessend fest.

15.10.2020 :: Walter Marti (mwl)