Eishockey: Die Röthenbacher Torhüterin Saskia Maurer hat sich in eine gute Position im Kampf um einen A-Nati-WM-Platz gebracht. Doch vorerst liegt der Fokus auf ihrer letzten U18-WM.
Die 17-jährige ist in ihren äusserungen ruhig, geerdet, auf Konsens bedacht und lässt sich nicht auf Tests hinaus. So spielt sie auch: Unaufgeregt, konzentriert und fokussiert. Mit ihren beiden Auftritten an der International Chablais Hockey Trophy in Monthey hat sie in Erinnerung gerufen, dass es neben den beiden wahrscheinlichen Starting Goalies im Nationalteam – Janine Alder und Andrea Brändli spielen beide in den USA und fehlten deshalb in Monthey – durchaus eine Alternative gibt. Sie sei eher langsam ins Spiel gegen Deutschland gekommen, sagt sie, «habe mich aber schnell an die spezielle Atmosphäre mit den vielen Zuschauern in der Halle gewöhnen können.» Sie war dem Team ein sicherer Rückhalt, wehrte 34 von 36 Schüssen ab (94,4%)und lief in den entscheidenden Momenten des Penaltyschiessens, als sie hintereinander fünf deutsche Versuche mit zum Teil mirakulösen Paraden zunichtemachte, zur Höchstform auf. Solche Spiele, «in denen man wirklich merkt, dass es um etwas geht, sind schon speziell», sagt sie, schiebt aber gleich nach, dass eigentlich jedes Spiel mit der Nati ein spezielles Spiel sei.
An die U18-WM nach Japan
Die Röthenbacherin, ein «Produkt» der Nachwuchsabteilung der Huskys Schallenberg, absolviert zurzeit eine Lehre als Elektronikerin. Das sei zwar anstrengend und herausfordernd, «doch es läuft gut und ich hoffe, dass ich Lehre, Schule und das Eishockey wie bisher problemlos unter einen Hut bringen kann.» Maurer wird in ein paar Wochen als Nummer 1 in die Top-Division-WM im japanischen Obihiro (6. – 13. Januar 2019) steigen. Sie weiss, dass «zwar wie immer alles möglich ist, doch die Aufgabe wird nicht einfach sein.» Die Stärken der Gegnerinnen kennt sie nicht, hat aber von ihren Teamkolleginnen mitbekommen, dass mit Japan zu rechnen sein wird. Das U18-Team hat gleichzeitig mit dem Turnier in Monthey an einem Vierländerturnier in Bad Tölz gegen die aufsässigen Asiatinnen mit 2:3 im Penaltyschiessen verloren. Dass die Japanerinnen mit drei Siegen das Turnier gewannen, unterstreicht die Ambitionen des Aufsteigers an der Heim-WM. Die beiden andern Gegner der Schweizerinnen werden wie in den letzten Jahren Finnland und Tschechien sein. Erfahrungsgemäss wird die Anpassung an die japanischen Verhältnisse und die Zeitdifferenz von acht Stunden nicht einfach sein, was den Gastgeberinnen noch mehr in die Hände spielt. Das weiss auch Saskia Maurer, die bisher noch nie an einem internationalen Turnier in Asien gespielt hat. «Es wird meine letzte U18-WM sein, also wird sie sicher ganz speziell werden.»
Mit der Nati an die WM 2019
Maurer wird in den kommenden Wochen zwei weitere Testspiele mit der U18 gegen die Novizen-Top-Teams aus Basel und Langenthal bestreiten. In der Meisterschaft stehen Einsätze in der obersten Frauen-Liga mit Bomo Thun an und auch im Nachwuchs von Dragon Thun sind weitere Spiele geplant, «allerdings weiss ich noch nicht, in welchem Team ich zum Einsatz kommen werde». Spricht man sie auf ihre Ziele an, bleibt sie – wie immer – auf dem Boden und sagt: «Ich werde weiter hart trainieren und will meine Leistung bringen.» Erst nach dem zweiten Nachfragen rückt sie ein Ziel heraus, das nicht unerreichbar scheint – eine Teilnahme an der A-WM im April 2019 im finnischen Espoo. Doch vorerst gilt – typisch für Saskia Maurer – ihr Fokus den kommenden Aufgaben und der U18-WM. Alles andere, so scheint sie sagen zu wollen, komme dann von selber.