«Lötschberger» ersetzen die alten EW-III-Züge – mit einer Ausnahme

Verkehr: Beim Regio-Express Bern–Luzern setzt die BLS seit dem Fahrplanwechsel anderes Rollmaterial ein. Anstatt der störungsanfälligen EW-III-Züge verkehren nun «Lötschberger».
Die Passagiere des Regio-Express Bern–Luzern fahren seit Sonntag mit «Lötschbergern». Sie ersetzen die Züge des Typs EW-III. Die BLS reagiere mit dem Wechsel des Rollmaterials auf Kritik von Kunden und des Kantons Luzern, welche den Komfort und die Zuverlässigkeit bisherigen Züge betraf, erklärt die BLS auf Anfrage. «Die Züge des Typs EW-III verkehrten bis zum Fahrplanwechsel als Regio-Express (RE) auf der Strecke Bern–Luzern während der Hauptverkehrszeiten mit Zusatzmodulen. Diese veralteten Zusatzmodule waren oft der Grund für die Fahrzeugstörungen. Durch dem Ersatz der EW-III durch Lötschberger-Züge wird diese Störungsquelle nun beseitigt.»
Trotz des Wechsels werden die Passagiere des RE manchmal in einem der alten Wagen Platz nehmen müssen, nämlich dann, wenn sie den «Kambly»-Zug besteigen. Erst Ende 2016 wird auch dieser durch einen Lötschberger-Zug ersetzt.
EW-III fahren weiterhin
Wer nun denkt, dass die rund 40-jährigen Lokomotiven und Wagen des Typs EW-III ausgemustert werden, der irrt. Zwar laufe die Lebensdauer dieses Materials im Jahr 2021 ab, in den kommenden Jahren werden sie aber auf zwei anderen Strecken eingesetzt, wie die BLS bestätigt: «Künftig verkehren die EW-III-Züge auf der Golden-Pass-Strecke zwischen Interlaken-Ost und Zweisimmen und verstärken die Linie Bern–La Chaux-de-Fonds». Die Züge würden auf
diesen Strecken allerdings ohne die Zusatzmodule verkehren, welche in der Vergangenheit vermehrt Störungen verursacht hätten.
Keine änderungen bezüglich Rollmaterial erfahren die Linie Burgdorf-Thun sowie die S-Bahnen im Gebiet der «Wochen-Zeitung».
Was die BLS für 2016 geplant hat
Beim Fahrplanwechsel in einem Jahr werden grössere änderungen anstehen. Zum einen wird auf der RE-Linie Bern–Luzern das Konzept «1 Zug – 2 Ziele» umgesetzt werden. Ab Luzern fahren beide Zugteile gemeinsam als Regio-Express nach Wolhusen, von dort fährt der vordere Teil als RE weiter Richtung Bern und der hintere als S7 nach Willisau–Langenthal. Hier kommt der Vorteil der «Lötschberger» zum Tragen, dass diese automatisch mit den Nina-Zügen der S-Bahn gekoppelt werden können.
Neuerungen wird im Dezember 2016 auch die Linie Solothurn–Thun erfahren: «Der heutige Regio-Express verkehrt künftig als Regio, wird zeitlich angepasst und bedient zwischen Burgdorf und Thun neu die Haltestellen Schafhausen und Bigenthal», orientiert die BLS weiter.
Bereits ab Sommer wird die BLS das Wanderbus-Angebot im Emmental ausbauen: Ab dem 1. Mai 2016 verkehren die Wanderbusse der BLS-Tochtergesellschaft Busland auf die Lüderenalp, die Mettlenalp und zum Chuderhüsi zusätzlich zu den Sonntagen und an allgemeinen Feiertagen neu auch an den Samstagen.
17.12.2015 :: Bruno Zürcher (zue)