Eine einmalige Saison steht bevor

Eine einmalige Saison steht bevor
Akira Schmid im Trikot der Vegas Golden Knights. / Bild: zvg
Eishockey: Die NHL hat in dieser Woche ihren Meisterschaftsbetrieb aufgenommen. Der Langnauer Akira Schmid ist bei den Vegas Golden Knights der Nummer-2-Torhüter.

Die Saison 2025/26 ist in vielerlei Hinsicht speziell, allen voran für die besten Schweizer Eishockeyprofis. Einer von ihnen ist Akira Schmid, der bei Las Vegas vor seiner fünften NHL-Saison steht. Der 25-jährige Emmentaler gehört auch zum engsten Kreis der Torhüter der Schweizer Nationalmannschaft. Und diese hat sich für die Olympischen Spiele vom 6. bis 22. Februar in Mailand und Cortina qualifiziert. Erstmals seit 2014 wird die NHL für diesen Höhepunkt die Saison unterbrechen und den Superstars aus Kanada, den USA und Europa die Olympiateilnahme ermöglichen.


Die WM im eigenen Land

Aber damit noch nicht genug. In der zweiten Maihälfte steht auch noch die WM in Zürich und Fribourg auf dem Programm. Das interessiert aber im nordamerikanischen Profieishockey mitten in der Playoffzeit niemanden. Eine WM-Teilnahme von Akira Schmid wie zuletzt 2024 beim Gewinn der Silbermedaille hängt einerseits von seiner Form gegen Ende der Saison und andererseits vom Abschneiden von Las Vegas im Playoff ab. So oder so – der Langnauer Goalie und die besten Schweizer NHL-Profis, angeführt von Nico Hischier, Timo Meier (beide New Jersey), Roman Josi (Nashville), Nino Niederreiter (Winnipeg) oder Kevin Fiala (Los Angeles), befinden sich in einer Saison, die sie nie mehr vergessen werden: NHL, Olympia und als Krönung die WM im eigenen Land. Alles innerhalb von nur rund acht Monaten.

Verlockende Ziele hin oder her – Priorität hat für Akira Schmid vorerst die NHL. Für ihn führen alle Wege über Las Vegas. Sein Zweijahresvertrag beim Stanleycupsieger von 2023 läuft ab. Der Langnauer muss sich mit seinen Leistungen entweder für eine Verlängerung oder für einen Vertrag bei einem anderen NHL-Unternehmen aufdrängen.

Die Rollen bei den Golden Knights sind klar verteilt: Startinggoalie ist Adin Hill. Mit ihm gewann Las Vegas den Stanleycup und 2021 wurde er mit Kanada Weltmeister. Zudem ist er mit einem Jahresgehalt von 6,25 Millionen bis 2030/31 einer der Grossverdiener des Teams. Bleibt der 29-jährige Kanadier unverletzt und erfüllt er die Erwartungen, dann dürfte er wie letzte Saison rund 50 der 82 Qualifikationsspiele bestreiten.


Fortschritt im physischen Bereich

In der letzten Saison kam Akira Schmid mehrheitlich bei Henderson, dem AHL-Farmteam von Las Vegas, zum Einsatz. Es war, in einem der defensiv schwächsten Teams der Liga, eine Saison zum Vergessen. Trotzdem wurde der Langnauer anstelle des russischen Erstrundendrafts Ilya Samsonow als Nummer 2 in den Playoffkader berufen. Er kam in elf Spielen zwar nur während eines Drittels zum Einsatz, überzeugte aber die Coaches mit seinen Trainingsleistungen.  

Im Sommer legte Akira Schmid grossen Wert auf Verbesserungen im physischen Bereich: «Ich bin explo­siver geworden», verriet er in einem Interview im vereinseigenen Videokanal. «In den Seitwärtsbewegungen bin ich schneller und habe meinen Körper besser unter Kontrolle.»

Im Trainingscamp bestätigte der Emmentaler den positiven Eindruck, den er während dem Playoff der letzten Saison hinterlassen hatte. In drei Testspielen mit zwei Siegen erzielte er einen Gegentordurchschnitt von 1,22, dem drittbesten Wert aller NHL-Keeper mit mindestens drei Einsätzen. Und trotzdem tauchen in den Medien immer wieder Gerüchte auf, dass Las Vegas vielleicht doch noch einen routinierteren Nummer-2-Goalie verpflichten werde. Alltag in der weltbesten Liga. Auch damit muss der Langnauer fertig werden.

09.10.2025 :: Werner Haller (whz)