Das neue Projekt sieht einen Hauptbau und einen Nebenbau vor mit je einem Satteldach. / Bild: zvg
Signau: Gemeinderat und Planer haben das überarbeitete Projekt für den Campus vorgestellt. Und sie haben begründet, weshalb dieses rund sieben Millionen Franken mehr kostet.
Im Juni 2022 hatte die Urnengemeinde dem Projekt Campus zugestimmt und dafür einen Kredit von 13,6 Millionen Franken bewilligt. Das Projekt sah einen L-förmigen Baukörper mit einer direkt anliegenden, eingeschossigen Turnhalle vor. Für beide Gebäudeteile war ein Flachdach geplant. Der OLK (Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder) gefiel das Projekt nicht und sie verlangte eine Anpassung in verschiedenen Punkten.
Was ist anders?
Anstelle des grossen Gebäudes sieht das neue Projekt einen Hauptbau und einen Nebenbau vor. Die beiden länglichen und in der Höhe gestaffelten Gebäude liegen parallel zum Hang und sind über einen Verbindungstrakt miteinander verbunden. Statt des ursprünglichen Flachdachs sind nun Satteldächer vorgesehen. «Die beiden Gebäude sind optimal in das Ortsbild eingebettet und bilden zusammen mit der bestehenden Schulanlage ein überzeugendes Ensemble», führte Bauherrenvertreter Ueli Arn aus. Damit seien die wesentlichsten Punkte der OLK-Anliegen erfüllt. Die Turnhalle mit den nötigen Nebenräumen befindet sich nordwestlich des Klassentrakts im Untergeschoss. Sie wird mit einem begrünten Pausenplatz überdeckt.
Gemeindepräsident Arno Jutzi betonte: «Das überarbeitete Projekt hat an Qualität gewonnen, ist aber auch teurer geworden.» Es sei mit Kosten von 20,65 Millionen Franken zu rechnen, also rund sieben Millionen mehr als das alte Projekt, verkündete er und lieferte den gegen 200 Anwesenden gleich auch die Gründe für diese markante Kostensteigerung. Dies liege am zweiten Haus, an der Zunahme der Fassaden- und Geschossfläche,
an den höheren Kosten für die Baugrundsicherung und an der Teuerung. «Es ist ein hoher Betrag, aber er ist nicht jenseits von Gut und Böse und bis heute sind Beiträge durch Dritte in der Höhe von rund einer Million zugesichert», schob Jutzi nach.
Fragen und Kritik
«Reden sie mit?...», so titelte die Einladung zur Infoveranstaltung. Und Fragen gab es einige, so zum Baustellenkonzept, zur Ableitung des Oberflächenwassers, zum künftigen Verkehrs- und Parkierungskonzept oder zum Baugrund. Gefragt wurde aber auch, ob es noch eine Bibliothek brauche, ob eine Solaranlage vorgesehen und welches Heizsystem geplant sei. Kritisiert wurde die damalige Ablehnung einer grösseren Sporthalle aus Kostengründen. Früher sei der Sparwille sehr gross gewesen, und heute spiele das Geld keine Rolle mehr. Dazu sagte Finanzverwalter Mirco Palma, die Gemeinde könne die finanziellen Folgen bis ins Jahr 2030 mit den Reserven auffangen, allerdings müsse aus heutiger Sicht mit einer Steuererhöhung ab 2030 gerechnet werden.
Mehrere Votanten wiesen aber auch auf die Dringlichkeit für den Bau von Schulraum hin. Und ein gutes Bildungsangebot in zeitgemässen Schulräumen steigere die Attraktivität der Gemeinde. «Zwanzig Millionen sind viel Geld, aber wir haben wenige andere Optionen. Wichtig ist, dass nun gute Leute das Projekt begleiten und durchziehen, günstiger wird es nicht», meinte ein Redner bestimmt.
Wie es weitergeht
Wie Arno Jutzi ausführte, braucht es einen neuen Gesamtkredit, weil die Überarbeitung des Projekts zu einer wesentlichen Änderung des Sachverhalts geführt habe. Die entsprechen-de Urnenabstimmung sei auf den 24. November 2024 festgelegt. Die Baueingabe sei Ende Jahr 2024 und der Baubeginn für Spätsommer 2025 geplant. Die Inbetriebnahme werde voraussichtlich im Herbst 2027 erfolgen können. Und im Besonderen zu den Einsprechern beim ersten Projekt sagte Jutzi: «Wir wohnen in der Gemeinde, mit uns kann man reden, macht davon Gebrauch.»