Eine Explosion an Farben und Formen im Entlebucherhaus

Eine Explosion an Farben und Formen im Entlebucherhaus
Daniela Bogo mit zwei ihrer grossformatigen Naturdarstellungen. / Bild: Beatrice Keck (keb)
Schüpfheim: In der Ausstellung mit dem Namen Leidenschaft werden im Entlebucherhaus Werke der beiden Künstlerinnen Daniela Bogo und Therese Beck L. gezeigt.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer kurzen Ansprache von Simone Steger, Geschäftsleiterin des Entlebucherhauses. Wie es mittlerweile ihr Markenzeichen ist, hatte sie zudem liebevoll und gekonnt ein Apéro riche angerichtet, das dem Namen der Ausstellung – Leidenschaft – alle Ehre machte. Ergänzt wurde die Eröffnung mit einem Duo von Offenbach, Opus Nr. 49. Gespielt wurde das Cello von Marco Müller und die Bratsche von Elias Krummenacher. Beide Künstlerinnen, Daniela Bogo und Therese Beck L., bezeugen mit ihren Werken ihre Leidenschaft zur Malerei. Beide präsentieren eine Explosion an Farben. Obwohl ihre Arbeiten unterschiedlicher kaum sein könnten, bereichern sie sich gegenseitig, ergänzen sich harmonisch.


Von realistisch bis abstrakt

Daniela Bogo ist in Zürich geboren und aufgewachsen. Seit 16 Jahren lebt und arbeitet sie nun in Escholzmatt. Sie male, wie sie sagte, seit sie denken könne. In ihrem Garten fühle sie sich zuhause. Und hier findet sie auch ihre Sujets: wunderbare Naturlandschaften und eine reiche Blumen- und Blü-tenpracht. Aber auch Porträts, insbesondere von ihren Grosskindern, und ihre Pferde sind in ihrem Portfolio zu finden. Meist fotografiert sie ein Sujet vorab. Dieses Foto dient ihr anschliessend als Inspiration für ihre Interpretationen. Ihre grossflächigen Darstellungen von Blumenwiesen sind mit unzähligen Details versehen. Erst wenn man sich länger in ein Bild versenkt, erkennt man plötzlich krabbelnde Käfer, Grillen und Bienen. Die Bilder ziehen einem regelrecht ins Thema hinein; man fühlt die Gräser, die kitzeln, hört die Grillen zirpen und die Bienen summen. Daniele Bogo arbeitet meist mit Acryl, hin und wieder auch mit Öl. Wenn sie mal nicht malt, ist sie in ihrem Garten zu finden oder beim Musizieren mit Flöte und Violine. Erstaunlicherweise stellt sie ihrer zauberhaften Bilder zum ersten Mal aus. Therese Beck L. ist in Madiswil im Oberaargau aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet sie in Heimiswil. Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung zog es sie zusammen mit ihrem Mann nach Peru. Hier entdeckte sie im Atelier der Künstlerin Lucy Angulo Lafosse ihre Faszination für Farben und Formen, die bis heute andauert. Sie erlernte die unterschiedlichsten Techniken wie Ölmalerei, Kohle, Pastellkreide und Aquarell. Heute ist sie «Sammlerin von Farben und Formen des Alltags». Diese gesammelten Dinge mischt, schichtet, verklebt und abstrahiert sie mit verschiedenen Techniken zu Neuem. Ihre Werke sind nicht realistisch wie diejenigen von Bogo, sondern farbige Entwicklungen zu gegenstandslosen, wirkungsvollen Studien. Vieles kann erahnt, gefühlt und empfunden werden beim Betrachten ihrer geheimnisvollen Werke. Therese Beck L. widmet sie sich auch oft der Schmuckgestaltung, der Fotografie und der Steinbearbeitung.

26.09.2024 :: Beatrice Keck (keb)