Joel Wicki knapp am Sieg vorbei

Joel Wicki knapp am Sieg vorbei
Joel Wicki (hier gegen Dominik Roth) zeigte einen starken Wettkampf. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Gast Joel Wicki schafft es am Oberaargauischen Schwingfest in Kirchberg souverän in den Schlussgang. Dort muss er sich allerdings geschlagen geben.

19 Eidgenossen, darunter als Gast der aktuelle Schwingerkönig Joel Wicki: Das Oberaargauische versprach bereits im Vorfeld grosses Spektakel. Da verwunderte es auch nicht, dass schon lange vor dem ersten «Guet» sämtliche Tribünenplätze ausverkauft waren. Am Wettkampftag waren nur noch wenige Stehplätze zu haben. Am Ende waren 7750 Zuschauer Zeugen eines grandiosen Schwingfestes. Mittendrin der Entlebucher Joel Wicki, der dank drei Kranzfestsiegen mit breiter Brust ins Bernbiet anreiste.


Moser bester Emmentaler

Im Anschwingen traf Wicki auf einen zweiten Saisondominator, jenen der Berner: Fabian Staudenmann, der seinerseits zwei Kranzfeste für sich entscheiden konnte. Die beiden Spitzenschwinger schenkten sich nichts, der arrivierte Gang endete jedoch gestellt. Es sollte nicht das einzige Direktduell der beiden werden, doch dazu später. Wicki liess sich von dieser Punkteteilung nicht beirren und gewann die folgenden zwei Gänge souverän. Im zweiten Gang war sein Gegner der junge Michael Moser. Für Moser sicherlich eine Ehre. «Ich freute mich, einmal gegen einen solchen Schwinger antreten zu dürfen und wollte nicht bereits im ersten Zug verlieren», sagte Moser nach dem Wettkampf. Dieses Ziel gelang dem 17-jährigen Emmentaler. Wicki kam erst beim dritten Zusammengreifen zum Erfolg, zuvor suche Moser  sogar einmal die Entscheidung. Trotz dieser zwischenzeitlichen Niederlage gewann Moser erneut den Kranz. Im geteilten dritten Rang war er gar der bestklassierte Emmentaler.


Wicki zu Recht im Schlussgang

Zurück zu Joel Wicki. Er bekam es nach dem Mittag mit dem Führenden Adrian Walther zu tun, der in dieser Saison am Bernjurassischen siegte. Walther war gegen den wuchtigen Übersprung ebenso chancenlos wie im fünften Gang Michael Ledermann, der nächste Eidgenosse, welcher sich dem König beugen musste. Somit lag Joel Wicki nach fünf Gängen im geteilten zweiten Rang, zusammen mit Kilian Wenger und Adrian Walther. Die Einteilung entschied sich zu Recht für ein neuerliches Duell mit Staudenmann. Somit standen sich die momentan zwei stärksten Schwinger erneut gegenüber. Für den Festsieg benötigte es den Sieg, ansonsten hätte der Oberaargauer Remo Käser geerbt. Wiederum suchten beide von Beginn weg die Entscheidung. Der kräfteraubende Gang ging bis in die zehnte Minute. Dann vermochte der Mittelländer Staudenmann den Entlebucher Wicki am Boden in der Grittelen zu fixieren und mittels wuchtigen Aufreissen das gültige Resultat zu erzielen. Joel Wicki beendete das Fest mit einem sehenswerten Notenblatt auf dem vierten Schlussrang und durfte die Heimreise kranzgeschmückt antreten.


Vier Emmentaler mit Kranz

Neben dem bereits erwähnten Michael Moser konnten sich mit Christian Gerber, Thomas Sempach und Valentin Steffen, drei weitere Emmentaler Schwinger den Kranz sichern. Derweil haben Gustav Steffen, Dominik Gasser sowie Christian Rüegsegger die Kranzränge mit nur einem Viertelpunkt Rückstand knapp verpasst.

01.06.2023 :: René Willener