Piste- und Wanderstübli schliesst – im Herbst wirds wieder eröffnet

Piste- und Wanderstübli schliesst – im Herbst wirds wieder eröffnet
Elisabeth und Andreas Wyss haben im Pistenstübli während 20 Jahren gewirtet. Nun gehen sie in Pension. Am Bettag wird das Beizli wieder eröffnet. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Röthenbach: Elisabeth und Andreas Wyss, Pächter des Pisten- und Wanderstübli in der Gauchern, werden pensioniert. Im Herbst wird dann Hansruedi Hadorn übernehmen.

2003 übernahm das Ehepaar Wyss das Pistenstübli von Hedi und Willi Ramseier in Pacht. Sie beschlossen, den Betrieb ganzjährig zu führen, und tauften das Lokal entsprechend in Pisten- und Wanderstübli um. 

Seit bekannt wurde, dass Elisabeth und Andras Wyss im März die Pacht aufgeben werden, kamen zahlreiche Gäste nochmals vorbei, um das schmackhafte Essen zu geniessen und danke zu sagen, für die hier erlebte Gastfreundschaft. «In den letzten ­Wochen wurden wir so sehr überrannt; ich bin noch gar nicht dazu gekommen, darüber nachzudenken, wie es dann sein wird, wenn wir aufhören», sagt Elisabeth Wyss. «Ganz klar ist aber, dass uns der Kontakt zu den Gästen fehlen wird.» Sie seien sehr dankbar für die jahrelange Treue ihrer Kundschaft. «Als Wirtin bekommt man sehr viel mit; oft ging es darum, einem Gast einfach zuzuhören, damit dieser seine Sorgen erzählen kann. Mehrmals bekam ich dann zu hören: ‹So, itz hets mir glugget›.» 

Bei schönem Wetter zog das Restaurant zahlreiche Ausflugsgäste aus Nah und Fern an, die zum Teil noch dem legendären Chuderhüsiturm einen Besuch abstatteten. «Wir durften auch prominente Gäste bewirten wie beispielsweise Polo Hofer oder Ueli Maurer», erwähnt Andreas Wyss.


Unterstützung aus der Umgebung

Natürlich wimmelte es, wenn der Skilift Gauchern in Betrieb war, nur so von Gästen. «Im Dezember 2021 war der Skilift während 14 Tagen in Betrieb und die 40 Sitzplätze füllten sich während des Tages immer wieder neu», berichtet Andreas Wyss und fügt an: «Von den Familien wurden vor allem unsere Familienplatten sehr geschätzt». 

Den Lockdown hat das Ehepaar unbeschadet überstanden, «vor allem, weil die Vermieterinnen uns betreffend Mietzins entgegengekommen sind». Auch dankbar blicken die beiden auf die Tatsache zurück, dass immer wieder Frauen aus der Umgebung bereit waren, mitzuhelfen. «Wenn wir es kurzfristig selber kaum mehr schafften, konnten wir jederzeit unsere Nachbarin anrufen, die, wenn es irgendwie ging, sofort zur Stelle war.» Die Küche ist klein, sie bietet Platz für höchstens zwei Personen. Meistens war es Elisabeth Wyss, welche die währschaften Menüs hervorzauberte. Ihr Ehemann Andreas war für die Arbeit am Buffet und den Service zuständig. Während der Wintermonate kamen die «Stubete-Abende», gut an – bei volkstümlicher Unterhaltung wurde währschafte Emmentalerküche angeboten. Am kommenden Samstag, 18. März, findet nun der Austrinket statt. Damit das Ehepaar Wyss Zeit hat, um sich den Gästen widmen zu können, wird dann aus einer mobilen Küche Suppe und Spatz serviert. Musikalisch umrahmt wird der Austrinket durch Örgeli­musik von Jekami.


Nach Sommerpause geht es weiter

Laut Ursula Neuenschwander, welche zusammen mit drei Schwestern In­haberin des Pisten- und Wanderstübli ist, konnten sie einen neuen Pächter finden. «Wir sind glücklich, dass der Langnauer Hansruedi Hadorn am Bettag das Lokal wieder eröffnen wird.» Er könne den Betrieb nicht nahtlos übernehmen, weil er noch für eine Saison auf einer Alp zugesagt habe, begründet Ursula Neuenschwander die Pause bis im Herbst.

16.03.2023 :: Christine Mader (cme)