Erst galt ihr Interesse dem Embryo –nun gestaltete sie ein Bilderbuch

Erst galt ihr Interesse dem Embryo –nun gestaltete sie ein Bilderbuch
Manou Estelle Ryser verpackte die Informationen über Embryos in eine Geschichte über ihr Lieblingstier, den Elefanten. / Bild: Kathrin Schneider (skw)
Zollbrück: Manou Estelle Ryser aus Zollbrück ist zwar erst zehn Jahre alt, hat aber gerade ihr erstes Bilderbuch veröffentlicht. Text und Zeichnungen hat die junge Künstlerin selbst verfasst.

«Ich habe mich schon lange für Embryos interessiert», erinnert sich Manou Ryser. Seit drei Jahren besucht die Fünftklässlerin einmal in der Woche die Begabtenförderung in Langnau. «Dort entscheiden wir uns Anfang Jahr für ein Thema, an dem wir arbeiten möchten», erklärt sie. Gegen Ende Schuljahr würden dann die Resultate präsentiert, zum Beispiel in der Form eines Vortrags oder eines Posters. Bei Manou ist es ein Bilderbuch geworden.


Ein Elefant als Lieblingstier

Letztes Jahr hat Manou Ryser im Ferienpass einen Aufklärungskurs besucht. Dort sei kurz die Entwicklung der Embryos erwähnt worden, und das habe sie einfach gepackt. «Ich wollte mehr darüber wissen und habe mich informiert, wie das bei den Tieren so ist.» Sie habe herausgefunden, dass der Elefant, ihr Lieblingstier, eine Tragzeit von 22 Monaten habe. «Das ist Rekord bei den Säugetieren.» 

Aber auch andere tierische Besonderheiten haben sie fasziniert: «Es gibt Säugetiere, die können mit einer sogenannten Keimruhe die Tragezeit pausieren, bis die Umstände optimaler sind.» Diese und andere Fakten hat Manou im wöchentlichen Unterricht zusammengetragen.

Plötzlich sei bei ihr der Wunsch nach einem eigenen Buch entstanden. «Einige Infos sollten darin enthalten sein, aber auch kindergerecht sollte es sein.» Manou setzte sich hin und erfand zuerst einmal die Geschichte. Dann habe sie den Text am Computer abgeschrieben und zu jedem Abschnitt eine Zeichnung gemacht. Zuhause in Zollbrück liegen auf dem Tisch die Entwürfe, die den Weg ins Bilderbuch gefunden haben. Das Schwierigste daran sei gewesen, die Ausdauer zu behalten. Natürlich habe sie auch daheim gezeichnet, sonst wäre das Buch wohl nicht termingerecht fertiggeworden. 

Manou Ryser: «An der Präsentation Ende Mai legten wir eine Bestell-Liste auf, wo sich die Leute eintragen konnten.» In der Zwischenzeit hätte sie mehr als 60 Bücher verkauft, und ein Exemplar habe sogar den Weg in die Bibliothek Langnau gefunden.


Kinder oder Musical

Später möchte Manou Ryser einmal etwas mit Kindern machen: «Fachfrau Kinderbetreung zum Beispiel.» Aber auch den Besuch einer Musical-Schule könnte sie sich vorstellen. Singen gefällt ihr nämlich auch. Und Tanzen. Oder Zeichnen und Geschichten erfinden – vielleicht gibt es von Nila, dem Elefanten, ja mal eine Fortsetzung?

20.10.2022 :: Kathrin Schneider (skw)