Zuweisung von Schutzsuchenden

Schüpfheim/Escholzmatt: Die beiden Gemeinden erfüllen das Soll der aufzunehmenden Schutzsuchenden nicht. Unterkünfte sollen im «Adler» und in freien Wohnungen bereitgestellt werden.

«Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet damit, dass bis zum Herbst zwischen 80´000 und 120´000 Personen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet in der Schweiz Schutz suchen werden. Zudem dürften bis Ende Jahr 18´000 Personen ordentliches Asyl beantragen», steht in einer Medienmitteilung der Gemeinde Schüpfheim. 

Der Kanton Luzern nimmt nach wie vor wöchentlich etwa 100 Personen mit Schutzstatus S auf. «Die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) kann die sehr herausfordernde Situation nicht mehr für längere Zeit mit eigenen Mitteln meistern», heisst es weiter. Gemäss Sozialhilfegesetz kann der Kanton den Gemeinden Personen zur Unterbringung zuweisen. Der vom Regierungsrat festgelegte Verteilschlüssel sieht vor, dass den Gemeinden pro 1000 Einwohner 23,5 Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich zugeteilt werden. Schüpfheim gehört zu jenen 74 Gemeinden, die ihr derzeitiges Soll von 90 Prozent dieser Quote nicht erfüllen. Zusätzlich zu den bisherigen Unterkünften für 51 Personen (Stand 20. Juni) hat die Gemeinde bis am 31. August weiteren Wohnraum für 37 Personen bereitzustellen. Gemeinden, die ihre Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllen, müssen Ersatzabgaben leisten. Diese kommen jenen Gemeinden zugute, die ihre Pflichtquote übertreffen. 

In Schüpfheim werden gemäss Auskunft des Kantons demnächst Unterkünfte im Hotel Adler bereitgestellt. Die Gemeinde stehe in engem Austausch mit der DAF, informiert der Gemeinderat.


Aufruf an Wohnungsbesitzer

Auch die Gemeinde Escholzmatt-Marbach erfüllt das Soll der aufgenommenen Personen um 63 Personen (Stand 30. Juni) deutlich nicht. Die Gemeindeverwaltung werde die Eigentümer von bekannten freien Mietwohnungen demnächst persönlich anschreiben. «Die Gemeinde bittet auch die Bevölkerung um Unterstützung. Leere Wohnungen können der Gemeindeverwaltung gemeldet werden», heisst es in der Medienmitteilung.

21.07.2022 :: pd