Ein Steg über die Burgdorfstrasse: Lidl wird zwei Drittel bezahlen

Ein Steg über die Burgdorfstrasse: Lidl wird zwei Drittel bezahlen
Im Bereich der Abzweigung Stämpfli-Areal und Zürchermatte soll ein Fussgängersteg gebaut werden. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Langnau: Über die Burgdorfstrasse soll «zeitnah» ein Fussgängersteg gebaut werden und nicht erst, wenn die Baubewilligung für Lidl vorliegt. Das hat das Parlament beschlossen.

Wer kann dagegen sein, wenn es um die Sicherheit auf dem Schulweg geht? Nach diesem Motto genehmigte das Gemeindeparlament von Langnau am Montagabend einen Kredit für einen Fussgängersteg über die Burgdorfstrasse, und zwar einstimmig. Das Bauvorhaben soll 360´000 Franken kosten, wobei die Kostengenauigkeit plus-minus 25 Prozent beträgt. Die Zustimmung dürfte dem Parlament auch leicht gefallen sein, weil sich die Lidl Schweiz AG bereit erklärt hat, zwei Drittel der Kosten zu übernehmen. Wie Gemeinderat Beat Gerber ausführte, werde Lidl fix zwei Drittel beisteuern, auch wenn die Kosten am Ende höher ausfallen würden. Auf dem Stämpfli-Areal, das mit dem Steg besser an den oberen Dorfteil angebunden wird, soll ein Gebäude mit einer Lidl-Filiale erstellt werden. Das Unternehmen will den Beitrag an den Steg begleichen, sobald die Überbauungsordnung und das Baugesuch genehmigt sind – und somit dem Bauvorhaben nichts mehr im Weg steht. «Hoffen wir, dass das Projekt rasch realisiert werden kann», sagte etwa Mitte-Politikerin Chantal Lauenstein. 

Gemeinderat Niklaus Müller, zuständig für das Planungswesen, kündigte an, dass die öffentliche Auflage der Überbauungsordnung des Stämpfliareals diese oder nächste Woche starten werde. 


Lieber noch zuwarten?

Die Baukommission, die das Projekt  des Fussgängerübergangs zuvor beraten hatte, empfahl, den Steg erst zu erstellen, wenn Lidl bauen könne. Der Gemeinderat will den Fussgängersteg aber «zeitnah» realisieren und das Gemeindeparlament hatte nichts dagegen. «Günstiger kommen wir niemals wieder zu diesem Steg», meinte Samuel Brechbühl, GLP. Er ist der Initiant der Fussgängerbrücke, indem er 2016 eine entsprechende Interpellation eingereicht hatte, welche dann vom Parlament als erheblich erklärt wurde. 


Doch eine Holzbrücke? 

Wie das Bauwerk dereinst aussehen wird, ist noch nicht im Detail bestimmt. Zwar verfügen der Gemeinderat und die Bauabteilung über Pläne, aufgrund derer die Kosten berechnet wurden. Wie aus der Debatte am Montagabend hervorging, ist eine Metallkonstruktion vorgesehen. «Ich finde es schade, dass nicht mit einheimischem Holz gebaut werden soll», hielt Ivo Strahm von der SP fest.

23.06.2022 :: Bruno Zürcher (zue)