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Sommerzeit – Baustellenzeit

Judihui, der Sommer ist da! Meteorologisch zwar etwas zu früh und entschieden zu heftig. Aber was den Detailhändlern recht ist, ist dem Sommer billig! He ja, es dauert ja gewiss nur noch ein paar Wochen, bis man in den Regalen endlich wieder das gesamte Weihnachtssortiment finden kann. Das muss alles raus bis Ende September, damit Platz geschaffen werden kann für die Schoggi-Osterhasen. 

Item, egal, wann und wie der Sommer daherkommt, es sind nicht nur die Zugvögel, die aus dem Süden zurückkehren, es sind auch die Baumaschinen, die aus dem Winterschlaf erwachen und aus ihren Höhlen kriechen. Und alsogleich überall und im wahrsten Sinne des Wortes tonnenweise herumstehen. Falls irgendwo fünfzehn zusammenhängende und baustellenfreie Strassenkilometer zu finden sind, werden diese sogleich in den digitalen Weltwunder-Katalog und ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen. Irgendwie habe ich die Bauunternehmen im Verdacht, dass auch sie in dieses Rekordbuch aufgenommen werden wollen und sich deswegen bezüglich Länge der Baustellen gegenseitig überbieten. Allerdings nicht berücksichtigend, dass sie gar nicht über genügend Maschinen und schon gar nicht über ausreichend Bauarbeitende verfügen, um diese ewiglangen Baustellen effizient zu bewirtschaften. Und so kommt bei mir jeweils Hochstimmung auf, wenn ich, schön brav mit gedrosselter Geschwindigkeit auf gemeingefährlich verengter Fahrbahn fahrend, mit etwas Glück ein paar arbeitende Leute entdecke. So lange diese Baustellen kilometermässig sind, so lange dauern sie auch zeitlich, denn die menschliche Leistungsfähigkeit nimmt mit zunehmender Hitze bekanntlich ab.

Rund um die Baustellen blüht rotgelbgrünlich sehr oft das unvermeidliche Ampelunkraut. Wobei der Grünanteil dieses Scheingewächses gefühlsmässig wesentlich kleiner zu sein scheint als der rote. Es kann also passieren, dass man auf gewissen Strecken länger steht, als fährt. Wer cabrioletisiert, also dachfrei unterwegs ist, erreicht sein Ziel
irgendwann ziemlich sicher mit Sonnenbrand; wer geschlossen fährt – pardon: steht – weiss danach, wie sich ein Pouletschnitzel im Mikrowellenherd fühlen muss.

Etwas verstehe ich an der ganzen Sache nicht: Warum kann man unsere Autobahnen und Strassen nicht unter Denkmalschutz stellen? Da wäre dann garantiert Schluss mit dieser Bauerei und auch die Ampeln müssten entfernt werden, weil sie das Gesamtbild empfindlich stören. Henu, ich fahre jetzt mal nach Lyssach zum gelbblauen
Möbelhaus, um mir Weihnachtsartikel zu kaufen. Mit etwas Glück bin ich in etwa zwei Wochen wieder daheim –
gesotten und gebraten.

02.06.2022 :: Peter Leu