Das Kreuz mit den Kreuzplatz-Kreiseln

Das Kreuz mit den Kreuzplatz-Kreiseln
Verschiedene Defizite: So präsentiert sich die Situation am Kreuzplatz heute. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Konolfingen: Die Gemeinde hat ihr «Betriebs- und Gesaltungskonzept Zentrum Konolfingen» präsentiert. Noch bis am 2. Juni kann die Bevölkerung dazu Stellung nehmen.

Der Kreuzplatz – kein Ort, an dem man sich gern aufhält. Das steht so auch auf der Website der Gemeinde Konolfingen. Doch das soll sich nun ändern. An einer Informationsveranstaltung haben die Gemeindebehörden erste Ideen eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts Zentrum Konolfingen präsentiert. Im Fokus stehen neben dem Kreuzplatz die Bern-, Burgdorf- und Emmentalstrasse.

«Wir haben hier in Konolfingen den Blickwinkel geöffnet», erklärt Claudia Drexler vom kantonalen Oberingenieurkreis II. «Wir konzen-
trieren uns nicht nur auf die Strassen, sondern schauen von Fassade zu Fassade.» So analysierte man zusammen mit der Gemeinde die Gesamtsituation der Infrastruktur sowie aller Verkehrsteilnehmenden. Die gesammelten Erkenntnisse bildeten die Leitlinien für spätere Projekte von Kanton und Gemeinde.  


Auslöser des neuen Konzepts

Einige Defizite seien augenfällig, erklären die Vertreterinnen und Vertreter des Projektteams. Fussgänger- und Veloverkehr hätten es schwer. Für erstere fehle es an vielen Stellen an geeigneten Querungshilfen. Den Sanierungsbedarf der Emmentalstrasse erfahre man spätestens dann, wenn nach starkem Niederschlag die Fussgänger mit Wasserfontänen eingedeckt würden. Und der Kreuzplatz werde seiner Funktion als eigentliches Dorfzentrum nicht gerecht. Zudem erfordere die Konzentration der Schule auf das Hübeli mehr Sicherheit für die Schulwege.

Das Zentrum von Konolfingen soll zu einem attraktiven Lebensraum rund um den Kreuzplatz und auf den Zulaufästen aufgewertet werden. Neben der Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden müssten auch die Funktionen der Kantonsstrassen und die Abwicklung des motorisierten Verkehrs gewährleistet sein. Die Infrastruktur für den Fussverkehr soll ebenfalls verbessert werden. Dazu gehörten die Verbreiterung der Trottoirs, die Verdichtung des Wegnetzes zu den verschiedenen Zielpunkten (unter anderem Verbindung Bahnhof–Emmentalstrasse–Hünigenstrasse) sowie das Schaffen von sicheren Querungsmöglichkeiten. Für den Veloverkehr soll trotz der beengten Platzverhältnisse mehr Verkehrssicherheit das Ziel sein.


Erste Massnahmen

Ab 2024/25 ist vorerst die bautechnische Sanierung des Kreuzplatzes geplant. Mit einer späteren Neuplatzierung der Kreuz-Kreisel soll mehr Raum geschaffen werden für den Fussverkehr, aber auch für das Restaurant Kreuz. Gleichzeitig hätte eine Optimierung der Kreisel-Architektur eine erwünschte bremsende Wirkung des motorisierten Verkehrs zur Folge. 

Im Rahmen der Sanierung der Emmentalstrasse, geplant ab 2026, sollen die Trottoirs erweitert werden. Im gesamten Perimeter sei die Einführung von Tempo 30 angedacht. Auch auf den andern Kantonsstrassen gehe diese Massnahme einher mit der punktuellen Realisierung von Schmalfahrbahnen sowie einer Verbreiterung der Trottoirs. Die weiteren Projekte in der Bern-, Burgdorf- und Thunstrasse sind zeitlich nicht terminiert, da abhängig von der Ressourcenplanung des Kantons. 

Gemeindepräsident Heinz Suter ermunterte alle Konolfingerinnen und Konolfinger, bis am 2. Juni ihre Meinung zum Konzept kundzutun. Die Behörden hoffen, dass das Interesse höher ist als am Informationsanlass: Diesen besuchten 26 Interessierte – weniger als ein Prozent aller Stimmberechtigten.

19.05.2022 :: Daniel Schweizer (sdl)