Der Möschbergweg soll breiter und sicherer werden

Der Möschbergweg soll breiter und sicherer werden
Der Möschbergweg verläuft zwar am Rand von Grosshöchstetten, gehört aber zu Oberthal und muss nun saniert werden.
Oberthal/Grosshöchstetten: Der Möschbergweg muss saniert und das geplante Quartier erschlossen werden. Während der Bauzeit kommt es zu Einschränkungen im Strassenverkehr.

«Selbst wenn die geplante Überbauung Möschberg-West nicht wäre, müsste der Möschbergweg saniert werden», stellte der Gemeindepräsident von Oberthal, Andreas Steiner, gleich zu Beginn klar. Die 600 Meter lange Strecke sei zudem stellenweise zu eng und unübersichtlich. Diesbezüglich will die für die Strasse verantwortliche Gemeinde Oberthal Verbesserungen erzielen. Da der Möschbergweg zudem Teile der Gemeinde Grosshöchstetten erschliesst, wird diese sich an den Kosten für die Strassenentwässerung beteiligen, versicherte Gemeindepräsidentin Christine Hofer den Anwesenden.


Wird Tempo 30 eingeführt?

Rund 70 Anwohner, Behördenvertreter und weitere Interessierte besuchten die Informationsveranstaltung vom 10. Mai in der Turnhalle Oberthal. Jürg Kaufmann, Projektverfasser und Ingenieur aus Worb, erläuterte die Details zur Sanierung: «Aktuell beträgt die Breite der Strasse nur 4 bis 4,60 Meter.» An den breiteren Stellen könnten sich zwei Autos bei 30 Stundenkilometern knapp kreuzen, grössere Fahrzeuge hingegen nicht. Deshalb sollen Teile der Strasse hangseitig verbreitert werden. Im unteren Teilstück, wo dies nicht möglich ist, gibt es neue Ausweichstellen; im obersten Abschnitt bleibt die Strassenbreite gleich wie bisher. Im Bereich der geplanten Überbauung soll die Strasse künftig 5,10 Meter messen. Wegen der engen Verhältnisse prüft die Gemeinde eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 auf durchgehend 30 Stundenkilometern.

Zu den geplanten Arbeiten gehören ein neuer Strassenbelag sowie der Einbau von Leitungen für die Erschliessung des zukünftigen Quartiers Möschberg-West. Ein neues Regenwasserrückhaltebecken daneben soll dafür sorgen, dass nicht mehr Abwasser nach Grosshöchstetten geleitet wird, als vertraglich vereinbart. Ferner müssten aus Sicherheitsgründen Bäume und Teile einer Hecke weichen. Die Hecke ist aber geschützt und wird später wieder aufgeforstet. 

«Die Sanierung wird etappenweise vorgenommen, sagte der Ingenieur: Während der Bauzeit von einem halben Jahr sei die Durchfahrt nur im Einbahnverkehr möglich. Zeitweise müsse mit der Sperrung von Strassenabschnitten gerechnet werden. Ein temporärer Parkplatz soll bereitgestellt werden für Anwohner, deren Häuser vorübergehend nicht mit dem Auto erreichbar sind. 

Nun gibt es noch einige Hürden zu überwinden, wie der zuständige Oberthaler Gemeinderat, Bernhard Zürcher, beim Erläutern des Zeitplans durchblicken liess. Er rechnet unter anderem mit Einsprachen und entsprechenden Verhandlungen. Doch zuerst, sagte er, wird die Gemeinde das Baugesuch beim Regierungsstatthalteramt einreichen, darauf folgt die Baupublikation. «Wenn alles klappt, sollte Ende Jahr das Strassenbauprojekt genehmigt worden sein.» Danach wird die Strassensanierung in Angriff genommen. Diese dauert rund sechs Monate. Das Publikum stellte rege Fragen. Etwa nach einer alternativen Zufahrt, von der jedoch andere Anwesende wussten, dass besagter Feldweg privat und kaum befahrbar sei. Andere wünschten sich mehr Strassenbeleuchtung und Spiegel. Diese Anregung soll in die Planung einfliessen, versicherte Kaufmann. 


Feuerwehr passt sich an

«Gibt es ein Rettungskonzept?», fragte ein Zuschauer. «Ja», versicherte ein anwesendes Mitglied der Feuerwehr Grosshöchstetten: «Wir werden das Kleinlöschfahrzeug, das in Oberthal stationiert ist, durch ein grösseres Tanklöschfahrzeug ersetzen.» Das bestätigt auf telefonische Nachfrage der Kommandant der Feuerwehr, Jonas May: «Während der Bauarbeiten können wir auf diese Weise grössere Mengen Wasser von Oberthal her zu einem Brandherd führen. Wenn die Zufahrt von Grosshöchstetten her unmöglich ist, bedeutet dies ein wichtiger Zeitgewinn», fügt er an.

Trotz der zu erwartenden Einschränkungen, versicherte der Gemeindepräsident Andreas Steiner zum Schluss, lohne sich der Aufwand: «Unser Ziel ist es, eine Strasse zu bauen, die allen Anwohnern dient.»

19.05.2022 :: Rebekka Schüpbach (srz)