Damit der Bauernhof aufblüht

Damit der Bauernhof aufblüht
Wachsen auf einer extensiven Wiese besonders viele Kräuter und Gräser winken höhere Beiträge. / Bild: Sandra Steffen-Odermatt (sso)
Schüpfheim: Was letztes Jahr als Experiment gestartet ist, wurde heuer mit 130 Teilnehmern erfolgreich fortgesetzt: Ein Online-Kurs, um Landwirte auf den neusten Stand zu bringen.

Das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung Schüpfheim, der Ehemaligenverein, das Entlebucher Landwirtschaftsforum sowie die Kontrollorganisation Qualinova haben erneut einen kostenlosen Online-Kurs für Landwirte organisiert zum Thema «Fit für die Kontrolle». Heuer konzentrierten sich die Referenten auf die sogenannten Biodiversitätsförderflächen (BFF).


21 ökologische Elemente

Linda Riedel, Beraterin für dieses Thema am BBZN Schüpfheim veranschaulichte, wie die verschiedenen BFF-Programme aufeinander aufbauen. Jeder Betrieb, der Direktzahlungen erhalten will, muss mindestens eine Fläche von sieben Prozent als Biodiversitätsförderflächen ausscheiden. Diese können sich aus 21 verschiedenen Elementen zusammensetzen. Verbreitet ist etwa die extensive Wiese. Bei neun BFF-Elementen kann zusätzlich die höhere Qualitätsstufe II angemeldet werden. Weiter kann sich der Betrieb an regionalen Vernetzungsprojekten beteiligen. Auf besonders wertvollen Flächen können auch Naturschutzverträge abgeschlossen werden. Für diese Flächen gelten detaillierte Vorgaben für die Bewirtschaftung: Beispielsweise ist der  Schnittzeitpunkt oder das Mähwerkzeug vorgegeben. Linda Riedel riet, dieses bei der Strukturdatenerhebung im Februar sehr genau zu studieren und mit den Verträgen zu vergleichen. 


Kontrolleur ist kein Berater

Lukas Kneubühler, stellvertretender Geschäftsführer der Kontroll-Organisation Qualinova den Tipp, auch die mit dem Flächenverzeichnis verknüpften Pläne genau zu prüfen. Passiere bei der Bewirtschaftung ein Versehen, empfiehlt er eine sofortige Selbstanzeige. Die Kontrolle sei keine Beratung, sondern habe in der Regel Sanktionen, zur Folge. 

Beat Duss, Präsident des Entlebucher Landwirtschaftsforums, wies darauf hin, dass seine Organisation ein offenes Ohr hat für Landwirte, die mit dem Kontrolleur nicht einig sind. 


Mehr Elemente ergeben mehr Arbeit

Sodann zeigte Linda Riedel Optimierungsmöglichkeiten auf. Sowohl mit einer grösseren Fläche, besonders aber mit einer besseren Qualität der Arten- und Strukturvielfalt auf dem Betrieb können mehr Beiträge generiert werden. Die Standortwahl der BFF sei wichtig, damit der Landwirt sich nicht ärgern müsse bei der Bewirtschaftung. Sie empfiehlt, vorher genau zu prüfen, ob man gewillt ist, den nötigen Aufwand zu betreiben für den Unterhalt von neuen Elemente. 

20.01.2022 :: Sandra Steffen-Odermatt (sso)