In musikalischen Traumwelten

Langnau: Der 3. Kammermusikanlass bescherte den Zuhörern wunderbare romantische Musik. Regula Bernath und Maho Yamada entführten mit Querflöte und Klavier in Traumwelten.

Pan tanzte mit den Nymphen, beschützte die Hirten und hörte den Vögeln zu in Jules Mouquets La Flûte de Pan. Das Werk des französischen Komponisten (1867–1946) ist von Spätromantik und Impressionismus beeinflusst und durch eine ausgeprägte Neigung zur Antike und Griechenland gekennzeichnet.  

Mit den exotischen Impressionen von Sigfrid Karg-Elert (1877–1933) zauberten die Musikerinnen eine ländliche Idylle, einen hübschen Tanz, einen flatternden Kolibri und eine Ode an Brahma. Die Musik war äusserst lebendig und schnell. Die Pianistin musste weit hinaus in die Tasten greifen um höchste und tiefste Töne zum Erklingen zu bringen. Der Komponist vertonte seine Vorstellungen von fremden Ländern ohne je dort gewesen zu sein, wie Regula Bernath ausführte. Den Kolibri spielte sie mit der Piccolo-Flöte, was ihn hoch oben singen liess.


Feine Klänge aus Japan

Aus der Heimat von Maho Yamada – Japan – spielte das Duo in der Aula der Skundarschule zwei sanfte Stücke, eigentlich zwei Liebeslieder, wie die Pianistin erklärte. Das Regenlied über die Insel Jogashima des Komponisten Tadashi Yanada (1883–1959) verströmte Traurigkeit und Intensität. Im Mondlied perlten die Klaviertöne unter der samtig weichen Melodie der Querflöte. Der Komponist Teiichi Okano (1878–1941) wirkte in Tokyo als Musiklehrer, Orchesterleiter und Organist.

Russe Sergej Prokofiew (1891–1953) kehrte in den Dreissigerjahren aus dem Exil zurück in sein Herkunftsland, da ihn in der Fremde seine Inspiration verlassen hatte. Zum Glück kam sie in der Heimat zurück, was seine reichhaltige Sonate in D-Dur beweist, deren vier Sätze äusserst abwechslungsreich und interessant klangen.


Ausdrucksstarke Flöte 

Die gut aufeinander abgestimmten Künstlerinnen verstanden es hervorragend, die herrliche Musik darzubieten. Die ausgezeichnete Flötistin Regula Bernath spielte ausdrucksstark und warmherzig. Sie gestaltete die Stücke intensiv. Feinfühlig nahm Maho Yamada die Ausdrucksweise der Flöte auf und spielte ihrerseits lebendig und gefühlvoll.

20.01.2022 :: Sylvia Ammann (sal)