Therese Schürch mag nicht mehr

Therese Schürch  mag nicht mehr
Therese Schürch: «Das vergangene Jahr war kräftezehrend.» / Bild: zvg
Konolfingen: Mit sofortiger Wirkung hat Therese Schürch ihr Amt als Gemeinderätin niedergelegt. Die Turbulenzen um die Feuerwehr haben ihr zugesetzt.

Im Januar 2021 rutschte Therese Schürch in den Gemeinderat von Konolfingen nach. Im September 2021 wurde sie wiedergewählt. Und nun, nach nur einem Jahr im Amt, tritt die EVP-Frau per sofort zurück. «Aus gesundheitlichen Gründen», wie die Gemeinde Konolfingen mitteilt.

Auf Nachfrage erklärt Therese Schürch: «Das vergangene Jahr war kräftezehrend.» Sie war im Gemeinderat unter anderem für das Dossier Feuerwehr zuständig. Dieses sorgte in Konolfingen für Missstimmung. Nachdem der Gemeinderat beschloss, die Feuerwehr und den Zivilschutz unter ein gemeinsames Kommando zu stellen, kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den politischen Behörden und einem Teil der Feuerwehrleute. Schliesslich quittierten nicht weniger als 27 Feuerwehrleute aus Protest ihren Dienst.

Die Entscheide, die zur Missstimmung führten, begannen bereits, bevor Therese Schürch in den Gemeinderat kam. Dennoch traf die Wucht der Kritik auch sie. «Lange dachte ich, dass ich das durchstehe», sagt sie. «Doch Ende Jahr habe ich gespürt, dass es nicht mehr geht.» Sie wolle kein Burn-out mehr erleben, deshalb habe sie nun gehandelt. Wer ihre Nachfolge im Gemeinderat antritt, wird Ende Januar bekannt gegeben.

Die Gruppe, in der sich diverse zurückgetretene Feuerwehrleute formiert haben, bedauert den Rücktritt von Therese Schürch. «Wir können gut mit ihr fühlen», schreibt die Gruppe in einer Stellungnahme an den Sender Telebärn. Der Rücktritt werde wohl niemanden zurück in die Feuerwehr bringen. «Da müssten andere Akteure den Hut nehmen und aufhören, ihre Machtbedürfnisse auf Kosten anderer zu nähren.»

13.01.2022 :: Markus Zahno (maz)