Mit farbigen Klängen und rasenden Rhythmen

Rüderswil: In der Kirche begrüsste die Gruppe «Sonidos del Sol» das neue Jahr mit fröhlicher Musik. Die drei entlockten ihren Instrumenten alle möglichen und unmöglichen Töne.

Am ersten Tag des neuen Jahres ertönten in der Kirche Rüderswil ungewohnte Klänge. Die Musiker von «Sonidos del Sol» liessen das Publikum mit farbigen Klängen und rasenden Rhythmen eintauchen in neue Klangwelten. Sie spielten Eigenkompositionen aus einer Mischung von Jazz, spanischer und südamerikanischer Musik.


Umgebautes Schlagzeug

Franziska Stadelmann ist eine hochkarätige Flötenspielerin, die ihrer Querflöte und der Alt- und Bassquerflöte die verschiedensten Töne und Geräusche entlockt. Ihr Bruder Martin Stadelmann kombiniert die Klänge seiner diversen Perkussions-Instrumente in fabelhafter Weise. Er hat ein Schlagzeug für seine Zwecke umgebaut und mit Congas, Bongos, Snerdrum, Hi-Hat, Cymbeln und Cajón bestückt. Dazu benutzt er Rasseln: Shaker und Ketten mit getrockneten Schalenfrüchten. Speziell an seinem Schlagzeug sind die beiden Handpans, die wie grosse Pfannen mit Deckel aussehen und wie Steel-Drums klingen. Energiegeladene laute Rhythmen brechen hervor, aber auch gefühlvolle feine Klänge, meist mit den Händen angeschlagen, dazwischen mit den Wish.

Komplettiert wird die Formation von Nick Perrin, der die Gitarre hervorragend spielt. Er zupft die Saiten und schlägt Akkorde in schnellen Wechseln. Er nutzt sämtliche Griffmöglichkeiten am Gitarrenhals und vollführt die reinsten Rutschpartien. Ganz wundervoll klang das Gitarren-Präludium, welches er solo darbot. Er ist der Komponist und Arrangeur der Gruppe. «Libertando» von Astor Piazolla wandelte er um zu Ibertando. Damit die Instrumente ausgeglichen erklingen, sind Gitarre und Flöte mit Mikrofon verstärkt.


Mond und Ozean

Im Stück «Mond» spielte die Querflöte ein Solo mit tiefer weicher Melodie und gebundenen Läufen. Auch hohe Töne waren zu hören, sowohl von der Flöte als auch von der Gitarre. Der Perkussionist begleitete sanft mit den Wish und benutzte oft die Handpans. Mit feinen Schüttelbewegungen erzeugte er mit der Schalenfrüchte-Rassel Geräusche wie klirrender Bambus. Im Stück «Ozean» wogte das Wasser in den Tiefen hin und her. Enero, was Januar bedeutet, zauberte mit seiner hohen langsamen Melodie Bilder von Schnee und Eis hervor. Am Schluss blies der Wind darüber, den die Flötistin mit extra viel Luftzufuhr ins Blasloch erzeugte.

Die Schlagzeugsoli waren temperamentvoll, sanft oder kräftig gespielt in mitreissenden Rhythmen.

Die Kirchgemeinderätinnen Elisabeth Beer und Marianne Zaugg lasen zu Beginn und am Schluss der Veranstaltung ermutigende Worte zum leeren neuen Jahr, in das wir aufbrechen und Überraschungen am Wegrand entdecken dürfen.

06.01.2022 :: Sylvia Ammann (sal)