Sie misst nur 1,65 Meter – aber hat schon Grosses erreicht

Sie misst nur 1,65 Meter – aber  hat schon Grosses erreicht
Mara Moser durfte während der Beach-Tour auf dem Bundesplatz Elite-Luft schnuppern. / Bild: zvg
Beachvolleyball: Die 19-jährige Mara Moser hat bereits mehrere Schweizermeistertitel gewonnen und nahm an der U18-EM teil. Heute wird sie von ihrer Wohngemeinde Herbligen geehrt.

Volleyball spielen liegt bei den Mosers aus Herbligen in der Familie. Schon ihr Vater hat den Sport ausgeübt, wodurch Mara ebenfalls zum Volleyball gekommen ist. In der dritten Klasse begann die heute 19-Jährige im Schulsportverein Volleyball zu spielen. Da die Freude an dieser Sportart gross war, war es naheliegend, vom Schulsport zum Verein Volley Oberdiessbach zu wechseln.

In den Ferien spielte sie am liebsten am Strand Volleyball. «Ich merkte schon früh, dass mich das Beachvolleyball eigentlich mehr fasziniert, weshalb ich dann ab der siebten Klasse privat in Bern in einer Beachhalle trainierte», erinnert sich Mara Moser an ihre Beachvolleyball-Anfänge.


Eindrückliche Erlebnisse

Schon bald konnte die junge Frau im Beachvolleyball die grösseren Erfolge feiern als in der Halle. Sie wurde mehrmals Schweizermeisterin im Beachvolleyball, das erste Mal in der U15-Kategorie. In bester Erinnerung hat Mara Moser die Teilnahme an der Elite-Schweizermeisterschaft auf dem Bundesplatz. Ein anderes spezielles Erlebnis war die Teilnahme an der U18-Europameisterschaft im tschechischen Brünn. «Es war eine tolle Erfahrung, gegen Teams aus anderen Ländern spielen zu können – gegen Gegnerinnen, die im gleichen Alter sind und gegen Spielerinnen, welche gross sind», sagt die junge Frau, die heute Abend an der Gemeindeversammlung in Herbligen für ihre Verdienste geehrt wird.


Auf die Grösse kommt es an

Mit ihrer Grösse von 1,65 Meter gehört Mara Moser zu den eher kleineren Spielerinnen. Ihr mache das nicht viel aus, da sie die fehlenden Zentimeter mit ihrer Schnelligkeit und Sprungkraft gut kompensieren könne. Dennoch hat sie auch Nachteile: Da sie nicht so gross ist, wird sie vom Schweizer Volleyball-Verband nicht unterstützt. Deshalb musste sie Reisen, Trainer und die sonstigen Kosten für ihr Hobby bis jetzt selber bezahlen. Immerhin darf sie auf die Unterstützung von Sponsoren zählen. «Mir ist deshalb klar, dass ich nicht von meinem Sport leben kann», erklärt die 19-Jährige pragmatisch. Immerhin: Solange sie nicht Teil der Nationalmannschaft ist, kann sie ihre Spielpartnerin selber auswählen. 

Die gelernte Dentalassistentin spielt momentan mit Volley Oberdiessbach in der ersten Liga und befindet sich dort in der Tabelle auf dem zweiten Platz. «Mit meiner ruhigen Art und meiner positiven Ausstrahlung kann ich dem Team Sicherheit geben und unterstützen», antwortet Mara Moser auf die Frage, wie sie als Beachvolleyballerin im Hallentam integriert ist. 

Von ihrer schweren Verletzung – Mara Moser riss sich im Winter 2019 beim Hallentraining das Kreuzband sowie beide Menisken und das Knieaussenband –, spürt sie nur noch selten etwas. Seit ihrer Verletzung und dem coronabedingten Unterbruch in der Halle konnte Mara Moser heuer doch schon einige Spiele bestreiten. Auch wenn es gut laufe, gibt sie zu, sei sie immer noch etwas nervös vor den Spielen. «Es ist wohl mehr so etwas wie eine Vorfreude auf das Spiel», vermutet sie.


«Jeden Tag mit Freude spielen»

So gross der Spass am Spielen ist, so frei von Allüren sieht die 19-Jährige ihre Situation: «Ich nehme Saison für Saison und setze mir eigentlich nicht wirklich Ziele.» Mara Moser möchte so weitermachen wie bisher, jeden Tag mit Freude Volleyball spielen und ihren Schweizermeistertitel verteidigen. Beruflich möchte sie weiterhin als Dentalassistentin arbeiten. «Jedoch würde ich gerne irgendwann einmal noch eine Weiterbildung machen.»

25.11.2021 :: Gina Bichsel (bgw)