«Ich geniesse es, nur Eishockey zu spielen»

«Ich geniesse es, nur Eishockey zu spielen»
Das Ziel vor Augen: Joel Salzgeber freut sich diese Saison, sich ausschliesslich auf das Eishockey konzentrieren zu können. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Der 20-jährige Joel Salzgeber hat eine schwierige Saison hinter sich. Nicht nur wegen Corona, sondern weil er verletzungsbedingt wenig zum Spielen kam.

Natürlich sei er letzten Samstag am Open Air in Gampel gewesen, sagt  der junge Walliser Stürmer Joel Salzgeber mit einem verschmitzten Lächeln. Auch wenn er nun schon seit fünf Jahren gerne im Emmental weilt, so bleibt das Wallis seine Heimat. Er versuche so oft es gehe, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. «Mein Vater war letzte Saison schon etwas frustriert, konnte er mich an keinem Spiel besuchen, weder hier noch an der WM in Edmonton», gibt der 20-Jährige zu Protokoll.

Überhaupt war letzte Saison eine zum Vergessen. Trotz guter Vorbereitung mit der ersten Mannschaft bestritt er verletzungsbedingt nur gerade vier Spiele in der National League, und von der U20-WM kam Salzgeber mit einer Hirnerschütterung heim. Aber jetzt schaut er vorwärts: «Ich freue mich sehr, dass die Meisterschaft wieder losgeht. Ich bin zuversichtlich, was die neuen Impulse und die Art des neuen Coachs Jason O´Leary anbelangen. Er ist kommunikativ und weiss, wo unser Ziel ist.» Auch über die Fans im Stadion sei er sehr erfreut, denn «es ist definitiv anders, mit Stimmung zu spielen».


Hartes Sommertraining

Schon vor zwei Jahren durfte Joel Salzgeber mit der ersten Mannschaft das Sommertraining absolvieren. Die Teamevents im Sommer seien toll: «Heuer haben wir einen super Zusammenhalt, das hat man auch beim Berner Cup gesehen, als die Emotionen hochgingen, was ja sonst in der Vorbereitungsphase eher unüblich ist», zeigt sich Joel Salzgeber zufrieden.

Das Sommertraining sei jeweils das mühsamste. «Vor allem die Zeit, in der wir ohne Eis trainieren. Dann geht es mehrheitlich um das Krafttraining für die Beine, den Oberkörper und den Rumpf. Und das Ausdauertraining. Während dieser Zeit haben wir zwei Mal am Tag Training», da bleibe nicht viel Raum für anderes ausser Erholung, erklärt der Walliser, der in seiner Freizeit gerne mit Kollegen ein Brandi Dog spielt, weil ihm das Strategische gefällt. «Klar ist ein sauberer Aufbau wichtig», sagt er. Aber wenn man bei einer Übung am Limit sei und der Coach feuere einen daneben weiter an, «dann muss ich schon beissen», gibt der Stürmer mit der Nummer 22 zu.


Erste Saison nur mit Eishockey

Für «Salzi», wie ihn seine Kollegen nennen, wird die bevorstehende Saison sowieso anders: «Es ist das erste Mal in meinem Leben, das ich mich ausschliesslich auf das Eishockey konzentrieren kann. Das ist mega cool», sagt er. Letzten Sommer schloss er seine kaufmännische Ausbildung bei der Post ab. «Ich fragte mich manchmal schon, was meine älteren WG-Kollegen die ganze Zeit machen, während ich lernen musste, die Arbeit im Kopf hatte und ja trotzdem auch noch das Training absolvieren musste», erklärt er lachend.

Langweilig sei ihm aber jetzt mit der ganzen Zeit überhaupt nicht. «Ich schlafe viel, spiele mit Kollegen analog und auch mal elektronisch. Zudem schaue ich ganz gerne Netflix-Filme und Serien.» Und vorerst wolle er einfach mal die Zeit, in der er exklusiv Eishockey spielen darf, geniessen.


SCL Tigers - SC Bern 3:5 (1:1, 0:3, 2:1)

Final Bärner-Cup. 675 Zuschauer. SR: Wiegand; Progin/Wolf. Tore: 5. Henauer (Scherwey) 0:1. 14. Grenier (Olofsson, Saarela/Ausschluss Pinana) 1:1. 28. (27:38) Moser (Conacher, Jeffrey) 1:2. 29. (28:59) Pinana 1:3. 40. Daugavins (Hänggi, Scherwey) 1:4. 50. Pesonen (Grenier, Saarela/Ausschluss Sciaroni) 2:4. 53. Loosli (Grenier) 3:4. 56. (55:01) Conacher (Moser, Jeffrey) 3:5. Strafen: SCL Tigers 4mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten und Spieldauer (Schilt); SC Bern 4mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten und Spieldauer (Jeremi Gerber).

SCL Tigers: Stettler; Huguenin, Elsener; Guggenheim, Erni; Leeger, Grossniklaus; Schilt; Langenegger, Diem, Loosli; Petrini, Saarela, Pesonen; Weibel, Grenier, Olofsson; Berger, Schmutz, Sturny; Schweri.

SC Bern: Manzato; Andersson, Beat Gerber; Pinana, Colin Gerber; Hänggi, Henauer; Kast; Conacher, Jeffrey, Moser; Praplan, Daugavins, Scherwey; Sciaroni, Neuenschwander, Bader; Alain Berger, Fahrni, Jeremi Gerber; Schaub.

Bemerkungen: 45. Stettler (SCL Tigers) hält einen Penalty von Praplan. SCL Tigers ohne Punnenovs (Olympia-Qualifikation mit Lettland), Zryd (verletzt), Blaser, Salzgeber, Melnalksnis, Dostoinov (alle überzählig). SC Bern ohne Blum, Rüfenacht (beide verletzt), Untersander (geschont nach Corona), Thiry (Olympia-Qualifikation mit Frankreich).

26.08.2021 :: Olivia Portmann (opk)