Matthias Aeschbacher holt Kranz auf der Schwägalp

Matthias Aeschbacher holt Kranz auf der Schwägalp
Matthias Aeschbacher (r.) holte als einziger Emmentaler einen Kranz. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Bereits zum vierten Mal heisst der Sieger des Schwäg­alp-Schwingets Samuel Giger. Im Schlussgang setzte sich der Thurgauer gegen den Berner ­Michael Wiget durch.

Eröffnet wurde das Fest von Lars Zaugg, welcher kurzfristig ins 90-köpfige Teilnehmerfeld nachrückte. Im Vorfeld gab es einige Abmeldungen. Unter den Abwesenden waren auch die Emmentaler Eidgenossen Thomas Sempach und Patrick Schenk. Schenk schlägt sich seit längerem mit Rückenbeschwerden herum und legt nun eine Pause auf unbestimmte Zeit ein. Thomas Sempach, Schwägalpsieger aus dem Jahr 2008, begründete seine Absage wie folgt: «Ich hatte eine strenge Woche mit viel Arbeit auf dem Hof. Zudem war ich bereits am Kantonalen nicht im Vollbesitz meiner Kräfte.»  

Als erster der insgesamt 19 gemeldeten Eidgenossen startete Christian Gerber in den Wettkampf. Trotz zahlreicher Angriffe fand der Emmentaler kein Rezept, seinen Widersacher Pirmin Gmür zu bodigen. Noch weniger erfolgreich war der Auftakt von Matthias Aeschbacher. Mittels Innerem Hacken kam er gegen Domenic Schneider zwar zum sichergeglaubten Plattwurf. Das Resultat wurde jedoch nicht gegeben. Am Ende musste der dreifache Saisonsieger den Platz gar als Verlierer verlassen. 


Durchzogener Start der Berner

Es war sowieso nicht der Start der Berner. Nur kurze Zeit später tauchte mit Christian Stucki auch der zweite grosse Berner Trumpf. Dies im Giganten-Duell gegen den späteren Sieger Samuel Giger. Im zweiten Durchgang wurde auf absolute Spitzenpaarungen verzichtet. Der «gröbste» Brocken wurde mit Samuel Giger dem Emmentaler Fritz Ramseier zugeteilt. Ramseier wehrte sich nach Kräften, konnte den Topfavoriten jedoch nicht stoppen. Indes sorgte Dominik Gasser mit dem Sieg über den aufstrebenden Werner Schlegel für eine kleine Überraschung. Dank einem weiteren Sieg im dritten Gang lag der Eggiwiler zur Halbzeit als bestklassierter Berner gar auf dem dritten Zwischenrang. Matthias Aeschbacher brachte  sich mit dem Blitzsieg gegen Pirmin Gmür zwischenzeitlich wieder zurück ins Rennen. Auch Christian Stucki wusste beim Sieg über Roger Rychen zu überzeugen und durfte sich ebenfalls wieder leise Hoffnungen auf den angestrebten Tagessieg machen. 


Aeschbacher aus der Entscheidung

Die zweite Wettkampfhälfte verlief nicht nach dem Gusto der Emmentaler. Zwar begann Stefan Gäumann mit einem Sieg über Lars Geiser verheissungsvoll. Doch konnten es ihm weder Matthais Aeschbacher gegen Damian Ott, noch Dominik Gasser gegen Domenic Schneider gleichtun. Beide Emmentaler verloren ihre Duelle. «Mein Ziel ist es immer, mein Bestes zu geben. Dies ist mir heute leider nicht gelungen. Daher muss ich das Ganze im Nachgang noch einmal anschauen», so Aeschbachers Fazit nach dem vierten Gang. Einen Achtungserfolg feierte Lars Zaugg gegen den um 27 Jahre älteren Eidgenossen Stefan Burkhalter. Nur wenig fehlte, und der Emmentaler hätte dieses Generationenduell für sich entschieden. Für den Glanzpunkt im fünften Gang sorgte der Mittelländer Michael Wiget dank dem überraschenden Vollerfolg gegen Armon Orlik. Zur selben Zeit durften sich mit Fritz Ramseier, Christian Gerber und Gustav Steffen noch drei weitere Emmentaler Hoffnung auf das Eichenlaub machen.


Die Hälfte der Kränze fürs Bernbiet

Im fünften Gang trennte sich jedoch die Spreu vom Weizen. Christian Gerber sowie Stefan Gäumann verabschiedeten sich definitiv aus dem Rennen um den Kranz und Christian Stucki seinerseits um die mögliche Schlussgangqualifikation. Diese sicherte sich mit Michael Wiget ein anderer Berner Eidgenosse. Für die Emmentaler ging es somit nur noch um die Kranzränge. Lars Zaugg bekam es dabei mit dem Eidgenossen Roger Rychen zu tun. Die Hürde war zu hoch für den 19-jährigen Metzger; der Gang ging verloren. So erging es auch Fritz Ramseier im Duell mit Shane Dändliker sowie Gustav Steffen in der bernischen Direktbegegnung gegen Lukas Renfer. 

Besser löste Matthias Aeschbacher seine Aufgabe. Mit dem Sieg über Romain Collaud sicherte er sich den Kranz. Es sollte der einzige für die Emmentaler sein. Zwar siegte auch Domink Gasser, wegen der fehlenden Maximalnote im Kampf gegen Damian Ott reichte es am Ende dennoch nicht. Ansonsten überzeugten die Berner einmal mehr als Team und gewannen die Hälfte der insgesamt 16 abgegebenen Kranz-Auszeichnungen.

19.08.2021 :: René Willener