«Das ist der beste Sieg meiner Karriere, das werde ich nie mehr vergessen»

«Das ist der beste Sieg meiner Karriere, das werde ich nie mehr vergessen»
Dominic Stricker bekam in Stuttgart die Chance, sich erstmals bei den Profis auf Gras zu beweisen. / Bild: zvg
Tennis: Wie schon in Genf überrascht Dominic Stricker auch bei seinem zweiten ATP-Turnier in Stuttgart mit Siegen gegen Top-Spieler. Nun träumt der 18-Jährige von Wimbledon.

Als Dominic Stricker vor einem Monat in Genf erstmals zu einem Turnier auf höchster Profistufe (ATP) antreten durfte, sorgte er mit den beiden Siegen gegen die Top-100-Spieler Cilic und Fucsovics weitherum für Aufsehen. Das erfolgreiche Debüt bescherte dem Grosshöchstetter letzte Woche nun eine Einladung zum Rasenturnier in Stuttgart, wo er zum zweiten Mal auf ATP-Stufe antreten durfte. Und der Teenager überraschte erneut. Nach dem 7:6-7:6-Startsieg gegen den Rumänen Radu Albot (Nummer 89 der Welt), gewann er auch den Achtelfinal gegen Hubert Hurkacz (wieder 7:6, 7:6). Der Pole liegt in der Weltrangliste auf Position 20 und triumphierte vor rund zwei Monaten beim prestigeträchtigen ATP-1000-Turnier von Miami, wo er Superstars wie Tsitsipas, Rublev oder Sinner bezwang. «Das ist sicher der beste Sieg meiner Karriere und etwas, das ich nie mehr vergessen werde», so Stricker an der anschliessenden Pressekonferenz.

 

Nach dem Out direkt ins Auto 

Im Viertelfinal gegen den aufschlagstarken Amerikaner Sam Querrey (Nummer 67 der Welt) musste er sich dann – nach vergebenem Matchball – ganz knapp geschlagen geben. Viel Zeit, sich darüber zu ärgern, blieb aber nicht. Direkt nach dem Out in Stuttgart nahm der Berner zusammen mit seinem Coach die rund fünfstündige Autofahrt nach Halle (West-
falen) in Angriff, wo er beim traditionellen Rasenturnier zum ersten Mal bei einem ATP-500-Event starten durfte, jedoch in der Qualifikation am Amerikaner Marcos Giron scheiterte (4:6, 5:7). 

Stricker, der seit dieser Woche bereits auf Rang 289 der Weltrangliste liegt, verbrachte ein paar weitere Tage in Halle und trat auch noch im Doppel an (Niederlage in der ersten Runde). Ein Training mit dem ebenfalls anwesenden Roger Federer ergab sich zwar nicht, die letzten Tage waren für den Youngster aber auch so aufregend genug. Umso erstaunlicher, wie ruhig und abgeklärt er am Telefon darüber spricht. Als wäre er schon ewig auf der Profi-Tour dabei. Auf die weiteren Pläne angesprochen, sagt er: «Wir müssen das im Team noch besprechen. Aber es gibt immer noch die Möglichkeit, dass ich eine Einladung für die Qualifikation in Wimbledon erhalte. Die Entscheidung sollte bald fallen.» 

17.06.2021 :: Christoph Schär (css)