Modelldampfloks zur Feier des umgebauten Bahnhofs

Modelldampfloks zur Feier des umgebauten Bahnhofs
Die Bödelibahn von 1874 war eine der zahlreichen Attraktionen im Dorfmuseum Konolfingen an den Bahnhoftagen. / Bild: Willi Blaser (wbk)
Konolfinen: Für einmal stand im Dorfmuseum nicht die Dürrenmatt-Sonderausstellung im Vordergrund. Modell-Holzeisenbahnfahrzeuge und schnaubende Dampfloks drehten ihre Runden.

Am vergangenen Wochenende konnte das Dorfmuseum Konolfingen das für letztes Jahr geplante Eisenbahnfest als Eisenbahntage durchführen. Die Faszination des etwas anderen Eisenbahnmodellbaus begeisterte viele Besuchende. Zudem konnten die Gäste die Geschichte des Bahnhofs Konolfingen, speziell mit dem letzten grossen Umbau, der vor einem Jahr abgeschlossen wurde, als Film ansehen.


Dem Original verpflichtet

Martin Rindlisbacher aus Utzigen und Hans Feuz aus Thierachern präsentierten ihre fast vollständig aus Holz gebauten Eisenbahnmodelle. «Unsere Fahrzeuge entstanden aus früheren Vorbildern. Wir machen alles bis auf die Antriebsmotoren und die Fernsteuerungen selber», erklärte Hans Feuz. Die beiden sind begeistert von den bis ins Detail ausgearbeiteten, filigranen Kunstwerke aus Holz im Massstab 1:11. «Jedes Detail, sogar die winzigen Nieten sind aus Holz. Zum Teil brauchte ich das Holz von alten Schränken. Wie bei allen Projekten lege ich grossen Wert auf die Machbarkeit in Wirklichkeit», so Martin Rindlisbacher. Er kennt durchwegs auch die Vorgeschichten seiner Modellfahrzeuge. Neben dem schweizerischen Kruckenberg, dem Zeppelin mit Propellerantrieb auf Schienen, stand auch die Edana auf den selbstgebauten Holzschienen. «Mit dem Bau meines Urtriebwagens Edana (keltisch = kleines Feuer) von 1852 habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Sie besitzt noch die Hakensteuerung mit sechs Excentern». Auch Hans Feuz hält sich an die Vorbilder. So hat er neben vielen anderen Modellen die Bödeli-Bahn (1874), das Berner Dampftram von 1894 oder die Sandy Lee aus den USA nachgebaut.  

Schnaubende Dampfloks im Garten

Wie seine Modellbahnkollegen baut Heinz Brechbühl aus Heimberg seine Modell-Dampfloks selber. «Ich musste anhand der Originalpläne oder in anderen Spurweiten vorhandenen Fahrzeuge alles von Zoll in Millimeter umrechnen oder konstruierte einiges selber. Auch die Funkfernsteuerung habe ich ähnlich wie bei Modellflugzeugen selber eingebaut», erklärt der Maschineningenieur. Rund 1000 Stunden brauche er für die Herstellung einer Lok. Die Kohlefeuerung habe er auf Grund der langen Vorheizzeit und der anschliessenden aufwendigen Reinigung im Eigenbau auf Gasfeuerung umgebaut. Nun fehle einzig der typische Dampfgeruch, erklärt Heinz Brechbühl. 

Die Alphorngruppe, die zuvor am Bahnhoffest mit ihren Klängen unterhielt, überraschte mit ihrem Auftritt im Garten des Dorfmuseums. Zeitgleich fand am Samstag auf dem Bahnhofplatz das Bahnhoffest mit attraktiven Marktständen und einer Bildergalerie statt.

17.06.2021 :: Willi Blaser (wbk)