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Wieder mal ein Kammermusikabend

Langnau: Am Langnauer Kammermusikabend konzertierten Sabine Stoffer, Thomas Unternährer und Annette Unternährer auf historischen Instrumenten mit einem kleinen Ensemble.

Nachdem die meisten Konzerte der diesjährigen Kammermusikreihe wegen Corona abgesagt werden mussten, konnte der letzte Abend am 27. Mai in der reformierten Kirche in Langnau zur Freude aller durchgeführt werden. Dreimal hintereinander wurde das um die Hälfte gekürzte Programm vor je fünfzig Leuten gespielt. «Concerti» lautete das Motto. Mit einem warmen Applaus bedankten sich die Zuhörer beim Komitee der Kammermusikabende für den Zusatzaufwand.  


Werke für Geige und Oboe

Im ersten Teil des Konzerts erklangen zwei Werke von Johann Sebastian Bach, die als Cembalokonzerte Berühmtheit erlangten. Die Bachforschung jedoch fand heraus, dass der Komponist die Werke ursprünglich für Geige und Oboe d´amore geschrieben hat. Ungemein schwungvoll setzte die Musik des g-moll Geigenkonzert ein, gespielt auf historischen Instrumenten von der Solistin und einem kleinen Begleitensemble. Im zweiten Satz, einem Largo, entzückte die Barockgeigerin Sabine Stoffer mit einem melancholischen Ständchen. Anschliessend folgte das «Allegro ma non tanto» aus dem Konzert A-Dur für Oboe d´amore. Thomas Unternährer blies das typisch barocke Instrument, das eine Terz tiefer als die Oboe gestimmt ist, mit Bravour und war dem virtuosen 3/8 -Takt gewachsen. 


Das Cembalo zum Singen gebracht

In der Mitte des Programms konzertierte Annette Unternährer, künstlerische Leiterin der Langnauer Kammermusikabende. Seit 2007 ist die auf Alte Musik spezialisierte Cembalistin nie mehr in der Reihe aufgetreten. Faszinierend wie sie im ersten und selten aufgeführten Cembalokonzert von Carl Philipp Emanuel Bach das feine Tasteninstrument zum Singen brachte, die Verzierungen wie Triller gestaltete und schnelle Läufe hinlegte. Ein kleines Streicherensemble begleitete sie rhythmisch und dynamisch präzise.  


Instrumente im Dialog

Prachtvoll ging das 45-minütige Konzert mit dem Concerto grosso F-Dur op. 6 von Georg Friedrich Händel zu Ende. Im Dialog zwischen der kleinen Solistengruppe (Violine, Oboe und Violoncello) und dem Tutti (2 Violinen, Viola, Bass und Cembalo) entstand ein reicher Streicherklang, in dem das Cembalo und die Oboe wie Edelsteine glitzerten.


Nächstes Konzert: Liederabend am Donnerstag, 1. Juli 2021, in der reformierten Kirche Langnau. Annina Martens-Künzi, Sopran / Elizaveta Parfentyeva, Klavier.

10.06.2021 :: Bettina Haldemann-Bürgi (bhl)