Weniger Verkehr und Tempo 30?

Niederhünigen: Gleich zwei Petitionen wollen den Verkehr beruhigen: Tempo 30 und ein allgemeiner Zubringerdienst. Nun nimmt sich der Gemeinderat der Sache an.

«In der Bevölkerung wurde vermehrt festgestellt, dass der Verkehr auf der Verbindungsstrasse nach Oberhünigen zugenommen hat», sagt Gemeindepräsident Anton Schmutz. Der Grund dafür sei möglicherweise die verkehrsberuhigenden Verbauungen zwischen Zäziwil und Oberhünigen. Daher würden Autofahrer teilweise auf die Zufahrtsstrasse durch Niederhünigen ausweichen. Mit einer Petition verlangten 89 Personen eine Änderung der Signalisation: Der bestehende Zubringerdienst für Lastwagen ab 3,5 Tonnen soll durch einen allgemeinen Zubringerdienst ersetzt werden.


Tempo 30 statt 40

154 Personen, was knapp einem Viertel der Bevölkerung der Gemeinde Niederhünigen entspricht, reichten eine zweite Petition ein. Hier lautet die Forderung, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Dorf von 40 auf 30 zu reduzieren. Die Petitionäre begründen ihre Forderung damit, dass der Bremsweg mit acht Metern fast doppelt so lang ist, wie er mit Tempo 30 wäre (4,5 Meter).  Auch auf anderen Strassen Nieder-hünigens herrsche Handlungsbedarf, so Anton Schmutz. Er meint damit beispielsweise das Katzengässli, wo auf einer kurzen Strecke Tempo 80 gilt. «Eine Messung hat gezeigt, dass das Tempo teilweise massiv überschritten wird. Ein Fahrzeug raste mit über 100 Stundenkilometern vorbei», berichtet der Gemeindepräsident. Das Problem ist jedoch, dass alleine das Katzengässli durch das Hoheitsgebiet dreier Gemeinden führt. Auch die Kantonsstrasse in Richtung Konolfingen wäre von der geforderten Temporeduktion betroffen. 

Nun hat der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, bestehend aus drei Gemeinderatsmitgliedern. Diese wird eine Übersicht der Verkehrssicherheit auf dem Gemeindegebiet erstellen, mit Einbezug von Kantonalen Behörden, Fachpersonen sowie den betroffenen Nachbargemeinden. Erste Ergebnisse sollen an der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2021 präsentiert werden.

06.05.2021 :: Rebekka Schüpbach (srz)