Grosser Brocken und grosser Mehrwert für die katholische Kirchgemeinde

Grosser Brocken und grosser Mehrwert für die katholische Kirchgemeinde
Vorne an das Pfarrhaus wird der Saal angebaut. Das ist die einzige sichtbare Veränderung. / Bild: Silvia Wullschläger (sws)
Konolfingen: Die katholische Kirchgemeinde plant einen Anbau für einen grösseren Saal. Alle Räume werden zudem neu angeordnet, so dass sie auch vermietet werden können.

Die katholische Kirche, der Pfarreisaal und das Pfarrhaus beim Inseli in Konolfingen wurde vor 50 Jahren erstellt. «Weil verschiedene grössere Sanierungsarbeiten anstehen, haben wir entschieden, das Projekt ganzheitlich anzugehen», sagt Bruno Hofstetter, Präsident des Kirchgemeinderats. 2019 wurde ein Projektwettbewerb durchgeführt. Die wichtigsten Vorgaben an die Architekten lauteten: Pfarreisaal und Foyer vergrössern, die Küche in einem separaten Raum einrichten, zwei Schulzimmer mit Tageslicht schaffen, Verwaltung und Wohnung trennen. Dabei sollte in das äussere Erscheinungsbild des Kirchgemeindezentrums so wenig wie möglich eingegriffen werden. «Ein weiteres wichtiges Ziel des Umbaus ist, dass die Räume auch für andere Zwecke genutzt beziehungsweise vermietet werden können», ergänzt Bruno Hofstetter.


Ein Anbau für den Saal

Die einzige von aussen sichtbare Veränderung betrifft den neuen Pfarreisaal. Dieser wird ans Pfarrhaus, in Richtung Freibad, angebaut. Er ist eingeschossig, hat die Fläche von 152 Quadratmetern und bietet Platz für maximal 120 Personen. Die Wohnung im Pfarrhaus wird umgenutzt. «Seit letztem Sommer steht sie leer», sagt Bruno Hofstetter. Die Residenzpflicht des Pfarrers sei im Kanton Bern aufgehoben worden, die neue Gemeindeleiterin wohne auswärts. «Wir gehen davon aus, dass die Gemeindeleiter dies auch in Zukunft so handhaben werden.»

Im Erdgeschoss des Pfarrhauses wird die Küche mit separatem Lieferantenzugang eingerichtet. Weiter sind in diesem Bereich ein Foyer und die behindertengerechten WC-Anlagen eingeplant. Im Obergeschoss des Pfarrhauses entsteht ein Schulzimmer, das auch von aussen über eine Treppe zugänglich ist und getrennt vom Pfarreisaal genutzt werden kann. Ein zweites, barrierefrei zugängliches Schulzimmer soll im heutigen Pfarreisaal entstehen, im Mittelteil zwischen Kirche und Pfarrhaus. «Heute befinden sich die Unterrichtsräume im Untergeschoss», erklärt der Kirchgemeinderatspräsident. Sie verfügten über kein Tageslicht und seien, wegen des feuchten Erdreichs, immer etwas muffig. Künftig dienen sie hauptsächlich als Lager, ein Zimmer eventuell auch als Jugendraum.

Die Verwaltungsräume werden ebenfalls im Mitteltrakt eingerichtet; heute befinden sie sich im Pfarrhaus. Der bestehende Wintergarten dient neu als Windfang, von welchem man zu den einzelnen Räumen gelangt.


Kosten von zwei Millionen

Nebst dem Umbau und der Erweiterung sei eine energetische Sanierung geplant, führt Bruno Hofstetter aus. Ausserdem müsse das Flachdach des Mittelteils saniert werden. Ebenfalls sei die in die Jahre gekommene Ölheizung zwingend zu ersetzen. Geplant ist der Betrieb eine Wärmepumpe mit Wasser. Das entsprechende Konzes-
sionsgesuch wurde zusammen mit dem Bauvorhaben publiziert. Keine Veränderungen – ausser einer neuen Beleuchtung – erfährt die Kirche selber.

Die Kosten für das ganze Projekt belaufen sich auf zwei Millionen Franken. «Ein grosser Brocken für unsere Kirchgemeinde», sagt Hofstetter, «jedoch erzielen wir damit auch einen grossen Mehrwert und ermöglichen die Vermietung der verschiedenen Räume.» Die katholische Kirchgemeinde Konolfingen zählt 2200 Mitglieder in 20 Gemeinden der Region. 

Die Bauabeiten sollen beginnen, sobald die Baubewilligung vorliegt. «Wir hoffen, diesen Frühling starten zu können, damit wir bis Ende Jahr fertig sind», sagt Bruno Hofstetter. Der Betrieb werde während der ganzen Bauzeit aufrechterhalten.

08.04.2021 :: Silvia Wullschläger (sws)