Statt Brennholz gibts heute Geld

Arni: Der Fürsorgefonds Bauernsame Arni hat früher arme Leute mit Brennholz versorgt. Heute erfüllt die Stiftung ihren Zweck auf andere Weise. Nun wurde eine Verordnung erlassen.

Seit 1912 bewirtschaftet die Bauernsame Arni ein 1,25 Hektaren grosses Waldstück, das «Armewäldli». Der Fürsorgefonds habe früher arme Leute im Schulbezirk Arni (heute Arni Dorf) mit Holz fürs Heizen versorgt, weiss Andreas Schneiter, Präsident der Stiftung. «Das war damals für manche Familien, die über keinen eigenen Wald verfügten, überlebenswichtig.» Die Zeiten haben sich geändert. Das letzte Mal hätten sie vor etwa zehn Jahren noch Brennholz an ältere Leute verteilt, erinnert sich Schneiter. «Heute besteht kein Bedarf mehr, zumal nicht mehr viele Häuser über eine Stückholzheizung verfügen.» Sie würden nun Familien in Notlagen, etwa nach einem Unfall oder einem Brand, mit Geldbeträgen von einigen Hundert bis 2000 Franken unter die Arme greifen. Gespiesen wird der Fonds mit dem Erlös aus dem Holzverkauf. Dieser falle wegen der tiefen Holzpreise derzeit klein aus, erklärt Andreas Schneiter. Aktuell befinden sich gut 10´000 Franken in der Kasse. 

Junge Leute rücken nach

Eigentlich wollte der Rat der Bauernsame den Fürsorgefonds aufheben. «Das ist aber aufwändig, da es sich um eine Stiftung handelt», sagt deren Präsident. Ausserdem sei das Waldstück auf die fünf Gründerbetriebe geschrieben und zweckbestimmt. «Nun haben sich drei junge Landwirte, alles Nachkommen der Gründer, entschieden, den Fonds aufrechtzuerhalten», erklärt Andreas Schneiter.

Kürzlich hat der Gemeinderat Arni die Verordnung «Fürsorgefonds Bauernsame Arni» erlassen. «Unsere Revisionsstelle hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass eine solche fehlt», erklärt Gemeindepräsident Simon Hertig. Es sei einzig eine Gründungsurkunde vorhanden gewesen. Der Rat der Bauernsame verwaltet zwar den Fonds und führt eine eigene Kasse, das Kapital ist aber in der Bilanz der Gemeinderechnung enthalten. In der Verordnung ist nun auch festgehalten, dass die Gemeinde den Fonds weiterführen würde, sollte der Rat der Bauernsame aufgelöst werden.

08.04.2021 :: Silvia Wullschläger (sws)