«Ich wäre so gerne auf dem Eis – von aussen zuschauen ist einfach bitter»

«Ich wäre so gerne auf dem Eis – von aussen zuschauen ist einfach bitter»
Nolan Diem würde sehr gerne wieder mit dem Team trainieren. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Seit dem Check vom ZSC Lions-Spieler Maxim Noreau im Auswärtsspiel vom 24. November, stand Nolan Diem nicht mehr auf dem Eis. Seine Oberkörperverletzung ist kompliziert.

«Es geht mir gut. Tag für Tag ein wenig besser», beteuert der 27-jährige Center Nolan Diem. Aber auf die Frage wie sein Training laufe, wird der ehemalige Zug-Spieler schon etwas sentimentaler: «Ich trainiere immer noch alleine und habe das langsam satt. Ich würde so gerne mit dem Team auf dem Eis trainieren. Aber meine Verletzung ist kompliziert und ich brauche viel Geduld». 

Was genau durch Noreaus Check verletzt wurde, darf Nolan Diem nicht sagen und dies will auch Sportchef Marc Eichmann nicht preisgeben. Offiziell wird von einer Oberkörperverletzung gesprochen. Vermutlich verstärkte Noreau´s Check eine ältere Verletzung, die Diem schon letzte Saison kassiert hatte. Fakt ist: Nolan Diem ist wider allen Erwartungen, dass er Mitte Februar wieder spielen würde, immer noch nicht genesen
und derzeit nicht bereit für ein Comeback.

Der Rehabilitationsweg ist lang und unvorhersehbar, daher sei es auch schwierig ein Zeitpunkt des Comebacks zu nennen, erklärt Tigers Sportchef Marc Eichmann: «Wir wissen selber noch nicht mit welchem Zeithorizont wir es zu tun haben, reicht es noch für diese Saison oder wird es nächste –  wir wissen es nicht». 


Zuversicht: Vertragsverlängerung

Immerhin ein Grund zur Freude gibt es für Nolan Diem, der heuer bereits seine dritte Saison in Langnau ist. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und den Tigers scheint gut zu harmonieren und soll daher weiter andauern. Sein Vertrag wurde um zwei Saisons bis 2022/23 verlängert. «Wenn er nicht gerade verletzt ist, besticht Nolan Diem durch seine leidenschaftliche Spielweise auf dem Eis und gilt auch in der Garderobe als Führungsspieler», schwärmt Sportchef Eichmann vom zuverlässigen Bullyspieler, der derzeit definitiv der Mannschaft fehlt. 


«Nicht alles ist negativ»

Er schaue die Spiele seiner Teamkollegen, auch wenn es von aussen manchmal fast nicht auszuhalten sei, wie Nolan Diem zugibt. «Ich wäre so gerne auf dem Eis, von aussen zuzuschauen und nicht helfen können, ist einfach bitter.» Es störe ihn auch ein wenig, dass die Leute nur das Negative an den Tigers sehen: «klar, wenn man auf dem letzten Tabellenplatz ist und immer wieder knapp verliert, sehen die Leute irgendwann nur noch das Schlechte. Dabei ist vieles auch positiv: alle jungen in der Mannschaft können Erfahrungen sammeln und machen als Team einen Prozess durch», erklärt Diem. Das sei ähnlich wie die Rekonvaleszenzphase nach einer Verletzung. Auch mit dem Team gehe es Schritt für Schritt voran, wenn jeder bereit sei bis zur letzten Minute zu kämpfen. «Für nächste Saison sind wir gut aufgestellt, wenn man die Corona-Umstände berücksichtigt», zeigt sich Nolan Diem erfreut über den eingeschlagenen Weg des Klubs mit der Förderung der Jungen. Was den neuen Coach für nächste Saison angeht, so hat Diem volles Vertrauen in seinen Sportchef: «Ich kenne O´Leary noch nicht, aber wenn einer ihn kennt, dann Marc Eichmann noch aus den Langenthaler Zeiten, und wenn er ihn für uns gut befindet, dann ist er absolut der richtige», so Nolan Diem.

25.03.2021 :: Olivia Portmann (opk)