Mehr Platz für Kindergarten: Der Gemeinderat prüft zwei Varianten

Mehr Platz für Kindergarten: Der  Gemeinderat prüft zwei Varianten
Der Kindergarten Unterdorf muss saniert werden. Nun wird auch eine Erweiterung geprüft. / Bild: Silvia Wullschläger (sws)
Lützelflüh: Der Gemeinderat rechnet künftig mit einer zusätzlichen Kindergartenklasse. Das braucht Platz. Eine Arbeitsgruppe legte vier Varianten vor, zwei werden weiterverfolgt.

«Die Zahl der Kindergartenkinder in Lützelflüh nimmt stetig zu. Das widerspiegelt die rege Bautätigkeit, welche in der Gemeinde seit einigen Jahren herrscht», schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. Er geht davon aus, dass es längerfristig vier Kindergartenklassen braucht. Heute sind es deren drei: einer im Oberdorf beim Primarschulhaus, einer im Unterdorf am Birkenweg und einer in Grünenmatt. Weil im Kindergarten Unterdorf sowieso Sanierungsarbeiten anstehen, setzte der Gemeinderat letztes Jahr eine Arbeitsgruppe ein (die «Wochen-Zeitung» berichtetet). Sie sollte prüfen, ob der Kindergarten Unterdorf wirklich nur saniert werden soll oder ob auf der Parzelle gleich ein Zweifachkindergarten gebaut werden könnte. 

Die Arbeitsgruppe legte vier Varianten vor:

1. Sanierung

2. Sanierung und Aufstockung für eine zweite Kindergartenklasse.

3. Teilverkauf der Parzelle für alternative Nutzung (Bauten)

4. Gesamtprojekt mit benachbarten nicht überbauten Parzellen (Kindergarten, Wohnbauten)

Der Gemeinderat hat nun entschieden, die Varianten 2 und 4 weiterzuverfolgen.

Aufstocken wäre einfach

«Am schnellsten und einfachsten realisierbar ist die Sanierung und Aufstockung des bestehenden Kindergartens», sagt Gemeindepräsident Kurt Baumann auf Anfrage. Diese Lösung sei auch finanziell tragbar. Für die Sanierung sind im Finanzplan 500´000 Franken vorgesehen. Die Kostenberechnung für die Aufstockung ist nun Aufgabe der Arbeitsgruppe. Ein weiterer Vorteil der Variante 2 sei, dass der grosszügige Aussenplatz für die Kinder erhalten bleibe, führt Baumann aus. «Der Nachteil ist, dass die 2000 Quadratmeter grosse Parzelle nicht besser ausgenutzt wird. Man könnte es auch als Luxuslösung bezeichnen.» Für die Ausarbeitung eines Projektes für Variante 2 hat der Gemeinderat einen Planungskredit von 16´000 Franken bewilligt.

Überbauung bräuchte Zeit

Das Problem der mangelnden Entwicklung nach innen hätte die Variante 4 nicht, die ein Gesamtprojekt vorsieht. «Westlich des Kindergartens schliessen drei Baulandparzellen an», erklärt der Gemeindepräsident. Denkbar sei, auf dem ganzen Areal eine Überbauung zu realisieren und den Kindergarten darin zu integrieren. Dies bedingt aber eine Zonenplanänderung. Heute sind in dieser Wohnzone nur zweigeschossige Gebäude erlaubt. «Im Rahmen der Ortsplanungsrevision wird generell eine Entwicklung nach innen angestrebt, die dann eine Aufstockung ermöglichen würde.», sagt Kurt Baumann. 

Als nächstes sollen nun vertiefte Gespräche mit den Landeigentümern der angrenzenden Parzellen geführt werden. Der Nachteil dieser Variante ortet Baumann im zeitlichen Rahmen. Bis dieses Projekt realisiert werden könne, dürften mehrere Jahre verstreichen. «Das heisst, es bräuchte für den Kindergarten eine Übergangslösung, zum Beispiel mit einem Container, was auch wieder mit Kosten verbunden ist.» Der Gemeinderat geht davon aus, dass bis spätestens Ende 2021 Klarheit da-rüber herrscht, ob Variante 4 weiterverfolgt werden kann.

Nur Sanierung löst Problem nicht

Nicht weiter prüfen will der Gemeinderat dagegen die Varianten 1 und 3. «Eine reine Sanierung des Kindergartens Unterdorf würde viel kosten, ohne unser Platzproblem zu lösen», sagt Kurt Baumann. Und einen Teil der gemeindeeignen Kindergartenparzelle zu veräussern, um eine Überbauung zu ermöglichen, sei einerseits wegen der Erschliessung nicht prak-tikabel. «Andererseits gäbe es keine Baufelder, die für Wohnbauten Sinn machen würden», so Baumann.

25.02.2021 :: Silvia Wullschläger (sws)