«Es ist einfach mega schön, wieder auf dem Platz zu sein»

«Es ist einfach mega schön, wieder auf dem Platz zu sein»
Sandro Lauper kann nach Verletzungspause wieder spielen. / Bild: Stephan Schori (ssr)
Fussball: Der 24-jährige Sandro Lauper läuft seit Ende Januar wieder für den BSC Young Boys auf. Fast 20 Monate musste er aussetzen, weil er sich zwei Mal das Kreuzband riss.

«Es ist einfach mega schön, mit den Klubkollegen wieder auf dem Platz sein zu können und zu spielen», freut sich der 24-jährige YB-Mittelfeldstürmer Sandro Lauper. Seit Mitte Januar wurde der Konolfinger wieder an die Ernstkämpfe mit Meister YB herangeführt. Davor durchlebte Lauper eine fast 20 Monate dauernde Durststrecke. Er riss sich gleich zweimal hintereinander das Kreuzband seines rechten Knies. «Das war einfach Pech. Aber ich habe stets vorwärts geschaut», so der optimistische Fussballer. Auch wenn er während seiner langen Genesungsphase einiges an Geduld gebraucht habe, wie er zugibt. «Ab und zu habe ich schon daran gedacht, wie es wäre, jetzt mit den anderen zu spielen. Aber solange es mir nicht gut ging, dachte ich eher an die nächsten Schritte als schon vom Spielen zu träumen», erinnert sich Lauper an die Zeit gleich nach seiner Operation. «Im Grossen und Ganzen war die Motivation immer da, wieder spielen zu wollen. Aber klar gab es auch bei mir Tage, an welchen ich weniger Lust hatte, im Fitnessraum zu arbeiten», erzählt der Konolfinger. Es habe ihn manchmal schon etwas heruntergezogen, wenn er gerne draussen Joggen gegangen wäre, die Physiotherapeuten ihm das aber noch nicht erlaubt hätten. 


Operation in Innsbruck

Die Operation, bei welcher Sandro Lauper ein Stück Patellasehne aus dem gesunden linken Knie entfernt und im rechten eingesetzt wurde, liess er in Innsbruck von einem renommierten Kniespezialisten durchführen. «Das hat sich so ergeben, nachdem ich von anderen Fussballspielern von Professor Christian Fink gehört habe.» Der österreichische Chirurg hat auch diverse Stars wie die Skifahrer Lindsey Vonn und Aksel Lund Svindal erfolgreich operiert. Sowohl der YB-Klubarzt wie die Klubleitung seien von dieser kostspieligen Lösung überzeugt gewesen, so Lauper. Er sei von «Wuschu», dem Sportchef Christoph Spycher, ins Tirol begleitet worden. Es sei schon etwas speziell gewesen, fernab von Familie und Freunden operiert zu werden. Aber alleine sei er nicht gewesen, dank seiner Schwester, die ihn ebenfalls begleitet habe. 


Rehabilitation bei Mama

Überhaupt ist der ehemalige Spieler des FC Konolfingen seiner Familie dankbar für die ganze Unterstützung. Direkt nach der Spitalentlassung sei er für die ersten Wochen wieder daheim bei seinen Eltern eingezogen, erzählt Lauper. «Ich konnte am Anfang nichts anders machen als still halten und kühlen.» Alle paar Tage sei zudem der Physiotherapeut vorbeigekommen. Mehr als das und gelegentlich gamen habe er nicht machen können. Ein Stück weit sei ihm der Corona-Lockdown im Frühling entgegengekommen, gibt der 24-Jährige zu. So habe er nicht ganz so viele Trainings und Spiele verpasst. Als er wieder einigermassen laufen konnte, hat er von der Tribüne aus gerne seinen Kollegen zugeschaut und sich darauf gefreut, wieder dabei zu sein. 


Comeback gelungen

Das Comeback ist dem Konolfinger gelungen: Schon in einem seiner ersten Ernsteinsätzen, im Spiel vom 19. Ja-nuar gegen Sion, gelang Sandro Lauper das 2:1 für sein Team. Somit hat sich der Mittelfeldstürmer definitiv wieder in der Startelf der Gelb-Schwarzen etabliert. Um weitere Ziele ins Auge zu fassen, sei es noch zu früh, wiegelt Lauper ab, auf die Frage, wie seine Fussballzukunft wohl aussehen könnte. «Zuerst möchte ich wieder Fuss fassen, gesund bleiben und spielen», betont er.

25.02.2021 :: Olivia Portmann (opk)