«Es ist der pure Frust, viel mehr Pech kann man nicht mehr haben»

«Es ist der pure Frust, viel mehr Pech kann man nicht mehr haben»
Die Angriffe von Davos konnten die Tigers am Dienstag gut kontern, was fehlte, war Glück und ein bisschen mehr Wohlwollen der Schiedsrichter. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach der 2:9-Niederlage in Davos gelingt Langnau am Dienstag gegen denselben Gegner eine Reaktion. Am Ende verlieren die Tigers erneut, diesmal aber unglücklich.

Nach der klaren 2:9-Niederlage am letzten Freitag in Davos mussten die SCL Tigers eine deutliche Reaktion zeigen. Dies hätten sie gerne bereits zwei Tage später gegen Genf getan, doch zum wiederholten Mal wurde eine Partie am Spieltag kurzfristig abgesagt. Grund: Im Team von Servette gab es einen Corona-Fall, weshalb sich die Westschweizer, statt nach Langnau, in die Quarantäne begeben mussten. Die Spieler der Tigers, welche sich individuell zuhause auf die Partie vorbereiteten, wurden beim Mittagessen per SMS über die Absage informiert.

So bot sich den Emmentalern erst am Dienstagabend in der Ilfishalle – erneut gegen Davos – die Chance zur Wiedergutmachung. Und die positive Reaktion blieb nicht aus. Langnau konnte zweimal einen Rückstand ausgleichen und ging nach 47 Minuten – ausgerechnet durch den künftigen Davoser Julian Schmutz – sogar mit 3:2 in Führung. Der erste Sieg nach vier Niederlagen? Nein. Denn in der Schlussphase verliess die Mannschaft von Rikard Franzén das Glück gehörig. Oder wie es Verteidiger Larri Leeger nach Spielschluss treffend formulierte: «Es ist der pure Frust, viel mehr Pech, als wir heute hatten, kann man nicht mehr haben.»


Schiedsrichter übersehen hohen Stock  

Was war geschehen? Erst lenkte Samuel Erni einen Schuss von Andres Ambühl, der das Ziel weit verfehlt hätte, vier Minuten vor Schluss unglücklich zum 3:3 ins eigene Tor. Und in der Verlängerung sprachen die Schiedsrichter eine strenge Strafe gegen Julian Schmutz aus, ehe sie im anschliessenden Langnauer Unterzahlspiel einen glasklaren hohen Stock von Gegenspieler Palushaj ins Gesicht von Larri Leeger übersahen. «Mir wurden zwei Zähne abgeschlagen und der Schiri sagt, es sei nichts gewesen. Damit habe ich Mühe», so der Pechvogel. Die Folge: Davos durfte weiter Powerplay spielen, Sebastian Schilt wurde von einem Nygren-Schuss hart getroffen, worauf die Scheibe zu Corvi kullerte und dieser Langnaus Niederlage besiegelte. Was für ein bitteres Ende für die Tigers, welche für ihre deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Kanterniederlage wenige Tage zuvor sehr schlecht belohnt wurden. 

«Ich gebe den Schiedsrichtern nicht die Schuld an der Niederlage, aber wie man den hohen Stock in der Verlängerung übersehen konnte, verstehe ich nicht», so Trainer Franzén. Das Positive: «Wir haben viel besser gespielt als am Freitag. Bei fünf gegen fünf waren wir sogar das bessere Team. Darauf müssen wir aufbauen», so der Schwede.

28.01.2021 :: Christoph Schär (css)