«Wir kommen derzeit einfach nicht in die gefährliche Zone vor dem Tor»

«Wir kommen derzeit einfach nicht in die gefährliche Zone vor dem Tor»
Nahe dran reicht in diesem Fall nicht: Die Tigers müssen im Abschluss effektiver werden. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Das 1:2 gegen Ambri ist die dritte Niederlage in Folge. Ein falscher Schiedsrichterentscheid sorgt für die Entscheidung, das Hauptproblem aber liegt im Angriff.

Am Ende herrschte bei den SCL Tigers wieder einmal Frust. Verständlicherweise, muss man sagen, denn die Niederlage vorgestern gegen Ambri kam schon äusserst unglücklich zu Stande. Die Emmentaler dominierten den Gegner mit 34 zu 16 Torschüssen, kämpften sich nach dem 0:1-Rückstand zurück – und verloren dann in der Verlängerung nach einem umstrittenen (Fehl-)Entscheid der Schiedsrichter.

«Das war ein ganz klares Beinstellen», sagte Stürmer Marcus Nilsson nach der Partie. Der Schwede tauchte kurz nach Beginn der Overtime allein vor dem gegnerischen Tor auf und wurde von Ambris Brian Flynn regelwidrig zu Fall gebracht. «Ich war mir so sicher, dass der Schiedsrichter pfeift, dass ich einen Moment lang nicht mehr richtig weiterspielte.» Die Folge? Im direkten Konter gelang Ambri das Siegestor.

 

Kein Vorwurf an die Schiedsrichter

Deshalb haderte auch Tigers-Trainer Rikard Franzén mit dem unglücklichen Ausgang: «Eigentlich waren es gleich zwei Fouls gegen uns. Dasjenige gegen Nilsson war glasklar.» Wie gewohnt blieb der Schwede aber auch in der Niederlage sachlich. «Ich gebe den Schiedsrichtern nicht die Schuld für die Niederlage. Jeder macht mal Fehler.» Vielmehr bemängelte der Schwede eigene Schwächen. «Wir hatten viele Abschlüsse, waren dabei aber zu wenig konsequent. Daran müssen wir unbedingt arbeiten.»

Nach drei Niederlagen in Folge, bei denen Langnau insgesamt nur gerade zwei Tore schoss, sieht dies auch Stürmer Julian Schmutz so. Er sagt: «Es sieht zwar teilweise schön aus, was wir machen, aber wir kommen einfach nicht in die gefährliche Zone vor dem gegnerischen Tor. Und wir machen derzeit viel zu wenig aus unseren Chancen.»

 

«Wir dürfen nicht in ein Loch fallen»

Bei den kommenden Aufgaben (morgen Freitag in Davos, am Sonntag zuhause gegen Genf und am Dienstag zuhause erneut gegen Davos) ist eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten, teilweise ungenügenden, Auftritten nötig. Nicht nur im derzeit harmlosen Angriff, sondern beim einen oder anderen Spieler auch ganz grundsätzlich bei der Einstellung. Fehlende Motivation, weil es in dieser Saison keinen Absteiger gibt, darf bestimmt keine Ausrede sein.

Deshalb appelliert Julian Schmutz auch an den Stolz der Mannschaft: «Wir müssen uns wieder daran erinnern, wie hart die Zeit in der Quarantäne war, oder wie es für Leute ist, die derzeit nicht arbeiten dürfen», so der 26-Jährige. «Deshalb dürfen wir jetzt nicht zu sehr in ein Loch fallen, sondern müssen das Privileg schätzen, dass wir überhaupt spielen dürfen. Darum müssen wir jetzt umso mehr kämpfen.»

21.01.2021 :: Christoph Schär (css)