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Wir sehen viele Wege

Tatsächlich es ist so: Uns werden viele Wege vorgegeben. Einige sind ohne Wenn und Aber selbstverständlich. Andere sind nicht für uns bestimmt, weil wir zu alt oder zu jung sind. Jeder Weg hat ein Ziel. Das kennen zum Beispiel die Schneeschuhwanderer. Die meisten kennen den Weg, den sie gehen wollen. Manchmal sind diese Wege sehr gut gekennzeichnet. Manchmal sind sie vorpräpariert. Sie sind beschildert, damit niemand ein Risiko eingehen soll. Es kann auch sein, dass einige Schneeschuhwanderer zwar den Einstieg nehmen, aber sich noch bald sagen: «Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich lasse mir von niemanden befehlen, welchen Weg ich gehen soll. Ich nehme alle Konsequenzen ohne Wenn und Aber auf mich. Entweder komme ich an mein Ziel oder ich lande irgendwo im ‹Gjät›. Ich lasse mir doch nicht alles vorschreiben!»

Ich nehme an, dass einigen von euch, liebe Leserin, lieber Leser, diese Worte «Wir sehen viele Wege» von einer anderen Seite bekannt vorkommen. Es sind die ersten Worte eines Liedes, das der evangelische Theologe Kurt Rommel geschrieben hat und in unseren Kirchengesangbüchern vorkommen: «Wir sehen viele Wege, doch welchen sollen wir gehen.» 

Wir alle gehen unsere ganz persönlichen Lebenswege. Manchmal scheren wir aus. Manchmal zählen wir viel eher zu den Besserwissern. Manchmal leben wir einfach in den Alltag hinein. Manchmal bedrücken einen die Sorgen oder die vielen offenen Fragen – Fragen wie etwa:
«Warum trifft es gerade mich? Warum werden die einen Menschen angesteckt und andere
haben Abwehrkräfte wie Bären!» Und doch lädt uns das Lied von Kurt Rommel dazu ein, auf dem eigenen Lebensweg das Vertrauen niemals zu vergessen. «Zeig uns Herr den rechten Weg, der zum Ziele führt. Gib uns du das gute Wort, das uns retten wird.»

21.01.2021 :: Jakob Zemp